Tote Kinder (†7, †11) in Hanau: Polizei nimmt Vater im Ausland fest!

Hanau - Nach dem Tod von zwei Geschwistern (†7, †11) in der Innenstadt von Hanau hat die Polizei den gesuchten Tatverdächtigen in Frankreich festgenommen.

Die Polizei ermittelte gegen den Vater der toten Kinder (†7, †11) und nahm ihn jetzt im Ausland fest.
Die Polizei ermittelte gegen den Vater der toten Kinder (†7, †11) und nahm ihn jetzt im Ausland fest.  © dpa/Frank Rumpenhorst

Es handele sich um den 47 Jahre alten Vater der Kinder, erklärte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Hanau am Samstag.

Die Kinder waren am Mittwochmorgen gefunden worden. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln wegen Mordverdachts gegen den Mann.

Zielfahnder des Hessischen Landeskriminalamtes sei es nach der Tat gelungen, die Spur des Verdächtigen aufzunehmen, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft Hanau mit. "Mit Unterstützung weiterer Experten der Zielfahndung des Bundeskriminalamtes wurde der 47-Jährige am Samstagmorgen in der Nähe von Paris lokalisiert und dort festgenommen."

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Der Mann sei im Rhein-Main-Gebiet wohnhaft. Er leistete den Angaben zufolge keinen Widerstand bei der Festnahme. "Bislang hat er sich zu der Tat nicht geäußert", hieß es.

Die Staatsanwaltschaft Hanau gehe davon aus, dass er in wenigen Wochen nach Deutschland überstellt und dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden wird.

Nach den Worten der Sprecherin hat der Mann einen indischen Pass. Ober er auch die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt, war zunächst unklar.

Jugendamt hatte Hinweise auf Missstände in der Familie

Kerzen, Plüschtiere und Blumen erinnern an die jungen Opfer der mutmaßlichen Gewalttat.
Kerzen, Plüschtiere und Blumen erinnern an die jungen Opfer der mutmaßlichen Gewalttat.  © dpa/Boris Roessler

Bei den toten Geschwistern handelt es um ein siebenjähriges Mädchen und einen elfjährigen Jungen, sie lebten in der Wohnung, in der das Verbrechen geschah. Bereits mehrere Monate vor der Tat hatten dem Hanauer Jugendamt Hinweise auf familiäre Probleme vorgelegen, wie die Stadt bekannt gegeben hatte.

Eine Obduktion hatte ergeben, dass das Mädchen an Verletzungen durch "scharfe Gewalteinwirkung im Halsbereich" starb. Bei dem Jungen hätten multiple innere Verletzungen zum Tod geführt, die auf einen Sturz aus großer Höhe zurückzuführen seien. Die Gründe für den Sturz seien Teil der Ermittlungen.

Passanten hatten die Polizei alarmiert, nachdem sie vor einem Hochhaus nahe dem Hanauer Marktplatz auf dem Boden den schwer verletzten Jungen entdeckt hatten. Er war kurze Zeit später im Hanauer Stadtkrankenhaus gestorben. Auf dem Balkon einer Wohnung im neunten Stock des Hochhauses hatten die Beamten das tote Mädchen gefunden.

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Die Ermittler hatten unter Hochdruck nach dem Mann gefahndet. Bereits am Mittwoch hatten sie von einem mutmaßlichen familiären Hintergrund der Tat gesprochen. Wo sich die Mutter zum Zeitpunkt der Tat aufhielt, war zunächst offen geblieben.

Erstmeldung von 17 Uhr, aktualisiert um 17.11 Uhr.

Titelfoto: dpa/Frank Rumpenhorst

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