Brandmobil: Ermittler in NRW bekommen Spezialwagen

Düsseldorf/NRW - Die Brandermittler der Polizei bekommen derzeit in NRW neue, speziell ausgestattete "Brandmobile". Die Transporter kosten pro Stück 105.000 Euro.

Sie sind voll ausgestattet und haben die gesamte Ausrüstung, einschließlich Fotoionisationsdetektor, an Bord.
Sie sind voll ausgestattet und haben die gesamte Ausrüstung, einschließlich Fotoionisationsdetektor, an Bord.  © Roberto Pfeil/dpa

Wenn alles in Schutt und Asche liegt, schlägt die Stunde von Torben Konrad und seinen Kollegen.

"Es stinkt, es ist dreckig und oft auch umweltschädlich", berichtete Brandursachenermittler Konrad (43) über seine Arbeit.

Polizeipräsidien und Kreispolizeibehörden erhalten jeweils eines der Spezialfahrzeuge.

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Mit seinem neuen Arbeitsplatz ist Konrad sehr zufrieden: "Ich habe diesmal nichts zu meckern", sagt der Kommissar. Sehr gut und für den Arbeitsschutz wichtig sei die Unterteilung der Brandmobile in einen weißen und einen schwarzen Bereich.

"Im weißen, nicht kontaminierten Bereich können wir mit Zeugen sprechen und uns untereinander beraten", sagt Konrad, der seit elf Jahren Brandursachen ermittelt.

Auf der An- und Abfahrt ist er dabei auch von den gesundheitlich oft bedenklichen Stoffen im Heck des Transporters getrennt.

Denn in diesem "schwarzen" Bereich sind die Schaufeln und Harken gelagert, die Schutzanzüge, schmutzigen Stiefel und die Behälter für den Brandschutt, der als Probe vom Brandort mitgenommen wird.

Auto mit Spezialausrüstung

Torben Konrad, Kriminalhauptkommissar im Kriminalkommissariat des Polizeipräsidiums Düsseldorf stellt das neue "Brand-Mobil" der Polizei vor.
Torben Konrad, Kriminalhauptkommissar im Kriminalkommissariat des Polizeipräsidiums Düsseldorf stellt das neue "Brand-Mobil" der Polizei vor.  © Roberto Pfeil/dpa

Die neuen Spezialfahrzeuge ersetzen alte, selbst ausgestattete Transporter.

Sie sind voll ausgestattet und haben die gesamte Ausrüstung einschließlich Fotoionisationsdetektor an Bord und jede Menge Werkzeug, denn Brandursachenermittler müssen ein Puzzle zusammensetzen, sprich: den Brandort rekonstruieren.

Erst wenn der verbrannte Tisch wieder an seiner alten Stelle steht und das Regal am alten Platz hängt, kann nachvollzogen werden, wo genau das Feuer seinen Ausgang genommen hat. Und dann kann man sich der Ursache widmen.

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"Wir gehen nach dem Ausschlussprinzip vor", verrät Konrad. Könnte ein Blitzeinschlag das Feuer verursacht haben, oder Selbstentzündung etwa durch Leinöl? War es Strom, oder ein Teelicht? Waren Brandbeschleuniger im Spiel? Wenn es einen Brandstifter gibt: Hat er fahrlässig oder vorsätzlich Feuer gelegt?

Die Proben vom Brandort kommen in versiegelte Tüten und werden dann im Landeskriminalamt genau analysiert. Bei welchen Ausdünstungen aus einem ausgebrannten Auto handelt es sich um die der dort verbauten Materialien und welche gehören nicht hinein?

"In 90 bis 95 Prozent der Fälle können wir die Ursache ermitteln", sagt Konrad. Damit ihr Puzzlespiel ihnen künftig nicht mehr so sehr auf den Rücken geht, steht für die schweren Sachen nun auch eine Sackkarre parat.

Die alten Transporter würden aber nicht verschrottet, sondern weiter verwendet mit neuem Zweck. Zunächst müssten sie aber sehr gründlich gereinigt werden.

Titelfoto: Roberto Pfeil/dpa

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