Polizei sieht Bub (9) und seine Eltern an Bahnübergang und fällt vom Glauben ab

Deidesheim - Und da soll nochmal einer sagen, Eltern könnten nichts von ihren Kindern lernen. Dass dem ganz und gar nicht so ist, bewies ein Fall, der sich am vergangenen Wochenende an einem Bahnübergang abspielte. So viel sei verraten: Vor allem auf den Herrn Papa kommt jede Menge Ärger zu.

Für sein unvorbildliches Verhalten setzte es für den 52-Jährigen einen Denkzettel von der Polizei. (Symbolfoto)
Für sein unvorbildliches Verhalten setzte es für den 52-Jährigen einen Denkzettel von der Polizei. (Symbolfoto)  © 123RF/animaflorapicsstock

In der Nacht auf Sonntag kam es im Anschluss an ein Stadtfest im rheinland-pfälzischen Deidesheim im Landkreis Bad Dürkheim zu einem Angriff eines Mannes auf Polizeibeamte. Doch nicht nur in dieser Hinsicht stellte der Mann ein schlechtes Beispiel für seinen ebenfalls anwesenden Sohn dar.

Wie ein Sprecher der Bundespolizeiinspektion aus Kaiserslautern erst am Montag mitteilte, sei den Beamten das Trio um einen 52 Jahre alten Mann, dessen Frau und den neun Jahre alten Sohn gegen 1 Uhr nachts am Deidesheimer Bahnhof ins Auge gefallen.

Nachdem Eltern und Sohnemann wohl die "Deidesheimer Kerwe" besucht hatten, befanden sie sich schließlich am dortigen Bahnübergang, wo das Festival des Fehlverhaltens seitens des 52-Jährigen seinen Anfang nahm. Denn trotz roter Ampel und somit geschlossenem Bahnübergang überquerten dieser und seine Frau die Gleise. Darüber hinaus soll er seinen Sohn wiederholt dazu animiert haben, es ihm gleichzutun, was der Bub jedoch mit den wiederholten Worten "es ist doch rot" verweigerte.

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Da der Filius nicht so wollte, wie seine Erziehungsberechtigten, zerrten diese ihn schließlich regelrecht über den Bahnübergang, was schließlich zum Eingreifen der Beamten führte.

In der Folge klärten die Ordnungshüter den unvorsichtigen Familienvater darüber auf, wie gefährlich sein Vorgehen hätte enden können. Doch der schaltete auf Durchzug und gab vor, ein Taxi erreichen zu müssen.

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Dabei stieß er einen der Ermittler zur Seite, was eine versuchte Festnahme des 52-Jährigen zur Folge hatte. Der wehrte sich dabei mit Händen und Füßen gegen die polizeilichen Maßnahmen und verletzte dabei zwei Beamte, die ihren Dienst in der Folge abbrechen mussten.

Nachdem sich die Gemüter zumindest halbwegs beruhigt hatten, gab es eine Belehrung ob der an den Tag gelegten Verfehlungen und einen Atemalkoholtest, der beim 52-Jährigen satte 1,73 Promille ergab. Nach der teils eskalierten Konfrontation durften Vater, Mutter und Kind ihre nächtliche Reise ungehindert fortführen.

Titelfoto: 123RF/animaflorapicsstock

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