Drei Plünderungen in vier Monaten: Sachsens beliebteste Brücke – bei Kabeldieben

Zittau - Eigentlich soll die Bahnbrücke bei Hirschfelde (Landkreis Görlitz) Zügen beim Überqueren der Neiße helfen, doch immer mehr dient sie als Selbstbedienungsladen für Kabel- und Kupferdiebe. Immer wieder wird das Bauwerk geplündert und der Bahnverkehr gestört. Nun hat die Bundespolizei eine heiße Spur.

In wenigen Tagen wurde die Bahnbrücke bei Hirschfelde trotz verstärkter Bestreifung dreimal geplündert.
In wenigen Tagen wurde die Bahnbrücke bei Hirschfelde trotz verstärkter Bestreifung dreimal geplündert.  © Bundespolizei

Am 24. Juni 2022 ging es für die Bundespolizei wieder los: 4.55 Uhr und 7 Uhr sprang das Überwachungssystem der Deutschen Bahn an, die Beamten eilten zur Brücke, fanden in einem Längsträger ein Loch:

"Die Täter haben ein 55 Zentimeter langes und acht Zentimeter breites Stück heraus-getrennt und vor Ort liegenlassen", so Sprecher Alfred Klaner (53). "Den geschnittenen Kabelenden nach zu urteilen, wurde das Kabel auf deutscher Grenzseite heraus-gezogen und abtransportiert."

Der Zugverkehr musste eingestellt werden.

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Ende September eskalierte es: Am 21. September schnitten Diebe 30 Meter Kabel aus der Brücke, ließen es aber liegen.

Am ersten Oktober verschwanden 60 Meter Kabel. Seitdem fährt nur noch Schienenersatzverkehr, die Brücke wird verstärkt bestreift.

Führt dieses Auto zu den Dieben?

Dieser Mitsubishi trieb sich kurz vor der Tat an der Brücke herum.
Dieser Mitsubishi trieb sich kurz vor der Tat an der Brücke herum.  © Bundespolizei

Ermittler bitten um Hilfe der Bevölkerung

Am 21. September wurden hier 30 Meter Signalkabel gekappt, aber nicht mitgenommen.
Am 21. September wurden hier 30 Meter Signalkabel gekappt, aber nicht mitgenommen.  © Bundespolizei

Trotzdem geht der Diebstahl weiter: Am dritten Oktober, gegen 6.35 Uhr, nahmen Bahnmitarbeiter Schneidgeräusche wahr. Als die beiden Diebe merkten, dass sie nicht allein waren, sprangen sie in ein Auto und fuhren davon.

200 Meter Kabel fehlten auf deutscher, nochmal 65 auf polnischer Seite. Stahlträger und Trittroste waren aufgeschnitten, Kabelschächte aufgebrochen. Insgesamt schätzt die Bahn den Schaden auf 250.000 Euro!

Doch mittlerweile hat die Bundespolizei eine Spur: Am Nachmittag des 21. September war Bahnmitarbeitern ein silberner silberfarbenen Mitsubishi Space Star vom Typ DG0 mit Anhängerkupplung unter der Brücke aufgefallen.

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Die Ermittler prüfen nun die Halter solcher Fahrzeuge in Polen ab. Falls Euch etwas zu dem Fahrzeug einfällt: Tel. 0358676020.

Titelfoto: Montage: Bundespolizei

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