Seat-Fahrer setzt sein Auto in den Graben und flieht, doch ein Detail stellt Polizei vor Rätsel
Kaiserslautern - Manch ein Zeitgenosse, der sich einer illegalen Aktivität strafbar macht, mag der Meinung sein, dass er sich mit dem ein oder anderen Kniff in Windeseile aus der Affäre ziehen und für die Polizei unauffindbar machen könnte. Dass das meist ein Trugschluss und blanke Selbstüberschätzung ist, zeigt auch dieser Fall.

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch kam es in der rheinland-pfälzischen Metropole Kaiserslautern zu einem Alleinunfall samt Fahrerflucht. Vom Verursacher und den weiteren Fahrzeuginsassen fehlte vorerst jede Spur. Zudem sorgte ein weiteres Detail für anfängliche Verwirrung bei den Ordnungshütern.
Wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Westpfalz am Mittwochnachmittag mitteilte, hatte eine Polizeistreife einen schwarzen Seat Ibiza am Opelkreisel an der Auffahrt in Richtung Kaiserslautern-Siegelbach am dort liegenden Grünstreifen ausfindig gemacht. Auf dem Weg dorthin erstreckte sich zudem eine rund 25 Meter lange Bremsspur.
Das Auto war an einem Straßenschild zum Stehen gekommen und hatte dieses ordentlich ramponiert. Außerdem hatte es aufgrund der Tatsache, dass es auf dem Sockel des Schildes auflag, keinen Bodenkontakt mit der Hinterachse. Weitaus überraschender war für die Beamten jedoch, dass von einem Fahrer oder möglichen Beifahrern jede Spur fehlte.
Zudem fehlten beim Seat beide Kennzeichen, die auch rund um den Unfallort nicht auffindbar waren. Da davon ausgegangen werden konnte, dass Fahrer oder Beifahrer diese mutwillig abmontiert hatten, fokussierte sich nun alles auf die Suche nach den Fahrzeuginsassen, die sich wohl für schlauer als die Polizei hielten.
Doch hatten sie scheinbar nicht mit den aufmerksamen Augen mehrerer Zeugen gerechnet.
Auto in den Grünstreifen gesetzt und geflüchtet: Fahrer schnappt sich zuvor die Nummernschilder

So konnte eine Anruferin der Polizei mitteilen, dass drei Personen in dem Seat gesessen hatten. Zudem war sie in der Lage das Kennzeichen des Autos zu nennen. Weitere Verkehrsteilnehmer gaben des Weiteren an, dass die drei Personen in Bademäntel gekleidet und scheinbar deutlich betrunken waren.
Letztlich wurde den Ermittlern mitgeteilt, dass die Unfallbeteiligten nach dem Crash wohl in ein Waldstück im Bereich Vogelwoog geflüchtet waren. Dort konnte man sie jedoch nicht mehr auffinden.
Der Polizei gelang es schließlich noch in der Nacht, den Halter des Seats zu ermitteln. Ob er aber zur Unfallzeit am Steuer oder überhaupt im Wagen saß, müssen weitere Ermittlungen zeigen.
Titelfoto: Polizeipräsidium Westpfalz