40 Verletzte Schüler und Lehrer: Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr nach Reizgasattacke
Kassel - Was sich dieser junge Mann erlaubte, ging weit über die Begrifflichkeit des "Dumme-Jungen-Streich" hinaus. Rund 40 Verletzte waren die Folge einer Aktion, für die er sich im Nachgang immerhin selbständig verantwortlich zeichnete.

Bereits am Donnerstagvormittag kam es in der Offenen Schule in Waldau, einem Stadtteil der nordhessischen Großstadt Kassel zu einer Reizgasattacke, bei der rund 40 Schülerinnen und Schüler sowie einige Lehrkräfte des fünften Jahrgangs verletzt wurden.
Wie Pressesprecher Matthias Mänz vom nordhessischen Polizeipräsidium nach dem Einsatz mitteilte, war am Donnerstag gegen 10.50 Uhr ein bis dahin noch unbekannter Stoff im Bereich einer Toilette freigesetzt worden.
Dieser sorgte bei der geschilderten Personenzahl weitestgehend für Atemwegs- sowie Augenreizungen. Darüber hinaus klagten die Betroffenen über Schwindel und Kopfschmerzen. Wie schwer die Verletzungen tatsächlich ausfielen, wurde jedoch nicht bekannt. Mit ihrem schnellen Einschreiten und der Abriegelung des gefährdeten Bereichs sorgten Polizei und Feuerwehr für eine rasche Kontrolle der Lage.
Mehrere Stunden lang tappte man bezüglich des Urhebers der Aktion aber vorerst im Dunkeln, bis sich der Täter freiwillig stellte. Ein erst zwölf Jahre alter Schüler wurde im Laufe des Tages bei der Polizei vorstellig und übergab den Beamten ein Reizstoffsprühgerät.
Weiterhin gab er reumütig zu, dass er die ausgehändigte Gerätschaft dazu genutzt hatte, das Gas in der Jungentoilette zu versprühen. An die möglichen Folgen habe er dabei jedoch nicht gedacht.
Nach Reizgasattacke in Gesamtschule: Zwölfjähriger Täter wendet sich reumütig an die Polizei
Der Vorfall wurde seitens der Ermittler als Körperverletzung eingestuft und dementsprechend zur Anzeige gebracht. Auch den Eltern der betroffenen Schüler stünde es frei, Anzeige gegen den Zwölfjährigen zu erstatten. Der Unterricht an der Kasseler Schule konnte bereits am Freitag wieder wie gewohnt stattfinden.
Die Offene Schule Waldau selbst gab in einem Statement aber bekannt, mit den betroffenen Schülern des Jahrgangs 5 intensive Gespräche über die Vorfälle des vergangenen Tages zu führen.
Titelfoto: Montage: 123RF/rasslava, 123RF/lutsenko