Kiffer auf dem Spielplatz: Hamburger Polizei erntet mit Einsatz Lacher und viel Kritik

Hamburg - Am Samstag startete in Deutschland der bundesweite Twitter-Marathon der Polizei. Auch die Hamburger Kollegen beteiligte sich an der Aktion, um die Bevölkerung via Twitter über die Notruf-Einsätze auf dem Laufenden zu halten. Mit einem Tweet sorgten die zwitschernden Beamten jedoch eher für Unverständnis und viel Gelächter, als für Zuspruch.

Die Polizei suchte am 1. Oktober nach Kiffern auf einem Spielplatz.
Die Polizei suchte am 1. Oktober nach Kiffern auf einem Spielplatz.  © Screenshot/Twitter/PolizeiHamburg

So schrieb die Polizei am 1. Oktober – symbolisch für den Tag des Polizei-Notrufs "110": "In #NeugrabenFischbek wurde angeblich auf einem Spielplatz gekifft, wir konnten jedoch keine Personen antreffen."

Dass sich die alarmierten Beamten nach dem eingegangenen Notruf tatsächlich auf den Weg machten – wie wir wissen, vergeblich – verstanden auf Twitter die wenigsten.

So beschwerte sich ein User unter dem Einsatz-Tweet: "Moment mal, Menschen rufen die 110 an, ihr fahrt dort hin, weil angeblich jemand eine Marihuanazigarette raucht und das alles von unseren Steuergeldern?"

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Ein weiterer Kritiker fasste die mutmaßlichen Folgen des, für die kommentierende Mehrheit als unnötig empfundenen, Streifenwagen-Einsatzes wie folgt zusammen: "Dieser Tweet wird zukünftig in jeder Diskussion herangezogen, in der ihre Rechtsaußen Vertreter wegen Personalnot und Überlastung öffentlich rumjammern, plus bashing aus dem #Weedmob Well done, @PolizeiHamburg"

Nur wenige sahen keinen Grund für Kritik an dem Einsatz und betonten, dass es sich beim "Tatort" immerhin um einen Kinderspielplatz handelte.

Dort wollen wohl die wenigsten Besucher abgerauchte Joints oder ähnliches finden.

Die Polizei Hamburg auf Twitter

Dortmunder Polizei fordert zum Koksen auf

Innerhalb von zwölf Stunden veröffentlichte die Polizei 349 Tweets. (Symbolbild)
Innerhalb von zwölf Stunden veröffentlichte die Polizei 349 Tweets. (Symbolbild)  © Daniel Karmann/dpa

In einer Vielzahl von Kommentaren amüsierten sich die User köstlich über den Tweet und zogen unter anderem Rückschlüsse auf einen Dortmunder Polizeitweet, ebenfalls im Rahmen des Twitter-Marathons erstellt, in dem die Bevölkerung – Dank unglücklicher Wortwahl – von den Beamten dazu aufgefordert wird, zu koksen.

Die gesuchten Hamburger Konsumenten seien "alle nach Dortmund unterwegs, dort hat die Polizei den Drogenkonsum angeordnet".

Nach zwölf Stunden hieß es für die twitternden Beamten Feierabend. Insgesamt seien nach eigenen Angaben 349 Tweets rund um das Einsatzgeschehen in der Stadt veröffentlicht worden.

Titelfoto: Daniel Karmann/dpa

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