Mutig eingegriffen: Schüler beobachten Seniorin in Not und fackeln nicht lange

Hilden/Mettmann - Nachdem zwei couragierte Berufsschüler im Februar eingegriffen hatten, als ein augenscheinlich psychisch erkrankter 23-Jähriger versuchte, einer Rentnerin (70) das Auto zu rauben, ehrte die Polizei das Duo am heutigen Freitag für sein mutiges Eingreifen.

In diesem Sprinter war der 23-Jährige am 9. Februar über den Hildener Schulhof gerast.
In diesem Sprinter war der 23-Jährige am 9. Februar über den Hildener Schulhof gerast.  © Polizei Mettmann

Am 9. Februar sorgte der 23-Jährige in Mettmann für gehöriges Aufsehen! Wie die Beamten damals berichteten, hatte der junge Mann am Morgen einen Sprinter der Stadt Langenfeld gestohlen und war damit dann wenig später in hohem Tempo über den Pausenhof einer Schule in Hilden gerast. Kinder wurden glücklicherweise nicht verletzt, da der Fahrer mehrmals gehupt habe, wie es in der damaligen Mitteilung hieß.

Nachdem der 23-Jährige mit dem Sprinter schließlich gegen eine Absperrvorrichtung des Schulhofs geprallt war, flüchtete er zu Fuß weiter - allerdings wurde er dabei von zwei aufmerksamen Berufsschülern beobachtet, die zuvor bereits Zeugen der wilden Fahrt geworden waren.

Die beiden 19-jährigen Schüler des Berufskollegs fackelten nicht lange, fassten sich ein Herz und nahmen kurzerhand die Verfolgung des jungen Mannes auf. Als der 23-Jährige dann versuchte, den Wagen einer 70-jährigen Hildenerin zu rauben, griff das Schüler-Duo couragiert ein und brachte den Flüchtigen zu Boden. "Bis zum Eintreffen der alarmierten Polizei hielten sie ihn fest und konnten vermutlich so Schlimmeres verhindern", schilderte ein Sprecher der Beamten.

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Landrat Thomas Hendele (70, CDU) bedankte sich am Freitag im Beisein von Peter Schwafferts, Leiter des Berufskollegs, persönlich bei den beiden Schülern für ihr mutiges Eingreifen.

Polizei stellt klar: Zivilcourage nur dann sinnvoll, "wenn man sich nicht selbst in Gefahr bringt"

Landrat Thomas Hendele (70, CDU, l.) und der Schulleiter des Berufskollegs Hilden, Peter Schwafferts (r.), bedankten sich bei den couragierten Berufsschülern (M.).
Landrat Thomas Hendele (70, CDU, l.) und der Schulleiter des Berufskollegs Hilden, Peter Schwafferts (r.), bedankten sich bei den couragierten Berufsschülern (M.).  © Polizei Mettmann

"Leider erleben wir in unserer heutigen Gesellschaft viel zu wenig derartig couragiertes Verhalten und ich bin über die Maßen beeindruckt, wie sie selbstlos so mutig gehandelt haben", erklärte Hendele bei dem Treffen und überreichte den beiden Schülern als kleinen Dank einen Gutschein.

"Mit ihren noch jungen 19 Jahren sind sie beherzt eingeschritten, ohne an sich selber zu denken. Sie haben nicht nur der 70-jährigen Hildenerin, sondern uns allen vor möglichem großen Schaden bewahrt", erklärte auch Schulleiter Schwafferts.

Am Ende ihrer Mitteilung wies die Polizei allerdings darauf hin, dass Zivilcourage nur dann sinnvoll sei, "wenn man sich nicht selbst in Gefahr bringt".

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Man könne ebenso couragiert handeln, indem man andere um Hilfe bittet oder den Notruf wählt, wie die Beamten verdeutlichten. Ebenso wichtig sei es, sich Tätermerkmale eines flüchtigen Verdächtigen einzuprägen und sich um das Opfer zu kümmern.

Titelfoto: Bildmontage: Polizei Mettmann

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