Molotowcocktail auf Polizeigelände geworfen: Beamte stehen vor Rätsel
Marburg - Sie bestehen aus einer Glasflasche, einer brennbaren Flüssigkeit und einem entzündbaren Teil, der beim Zerbrechen der Flasche für eine heftige Explosion sorgt. Die Rede ist von sogenannten Molotowcocktails. Eben solch eine Konstruktion wurde am 25. September auf das Gelände der Marburger Polizei geworfen. Dies geschah allerdings nicht zum ersten Mal.
Wie die Pressestelle jetzt mitteilte, fanden Beamte am vergangenen Sonntag gegen 7.35 Uhr eine Glasflasche mit heraushängenden Stofffetzen auf dem Gelände der Polizeidirektion Marburg-Biedenkopf (Mittelhessen) in der Raiffeisenstraße.
Dem Bericht zufolge gehe man davon aus, dass Unbekannte den Brandsatz von einem angrenzenden Gehweg geworfen haben.
Glücklicherweise zerschellte die hochexplosive Flasche beim Aufprall nicht, weshalb der Brandbeschleuniger nur auslief und langsam abbrannte.
Eine Explosion hätte massive Schäden am Polizeigebäude sowie an den in der Nähe abgestellten Fahrzeugen zur Folge haben können.
Im Anschluss stellten die Beamten den Molotowcocktail sicher und leiteten weitere Ermittlungen ein.
Mysteriös: Bereits am 17. Juli dieses Jahres ereignete sich an gleicher Stelle ein nahezu identischer Fall, bei dem eine angezündete und mit Benzin gefüllte Glasflasche auf das Parkdeck der Polizeistation Marburg-Biedenkopf geworfen wurde.
Kriminalpolizei hofft auf Zeugenhinweise aus der Bevölkerung
Die Kriminalpolizei prüft nun, ob die beiden Taten zusammenhängen und bittet um Hinweise aus der Bevölkerung mithilfe von folgenden Fragen:
- Wem ist am vergangenen Wochenende etwas Verdächtiges in diesem Zusammenhang aufgefallen?
- Wer hat Personen, wahrscheinlich zur Nachtzeit, in der Nähe des Polizeigeländes mit einer Flasche und Feuer hantieren sehen?
- Wer hat in der Umgebung jemanden bemerkt, der eine Flasche mit Flüssigkeit befüllt hat? Wer kann andere Hinweise in dieser Angelegenheit geben?
Etwaige Zeugenhinweise nimmt das Polizeipräsidium Mittelhessen, Polizeidirektion Marburg, unter der Rufnummer 064214060 entgegen.
Titelfoto: DPA