Nach Amok-Alarm in Siegburg: Polizei rechtfertigt stundenlange Einschränkungen

Siegburg/Köln - Die Polizei hat am Donnerstag zu einem stundenlangen Einsatz nach einem Amok-Alarm in Siegburg am Mittwoch Stellung genommen.

Spezialkräfte hatten am Vormittag das Realschulgebäude durchsucht.
Spezialkräfte hatten am Vormittag das Realschulgebäude durchsucht.  © Marius Fuhrmann/dpa

"Die Sicherheit der Bevölkerung hat absolute Priorität für uns. Deshalb haben wir alle Möglichkeiten ausgeschöpft, um eine Gefahr auszuschließen", sagte Polizeisprecher Wolfgang Baldes in Köln.

"Dass die Meldung einer Schussabgabe nahe einer Schule und der unter einem Auto versteckte Rucksack nichts miteinander zu tun haben, stand erst am Nachmittag fest. Bis dahin haben wir alles getan, was man als Polizei auch im Ernstfall tun muss."

Zeugen hatten am Mittwochvormittag einen Verdächtigen gemeldet, der an einer Realschule mit einer Langwaffe in die Luft geschossen haben sollte. Außerdem hatte die Polizei Reste von Feuerwerkskörpern gefunden. Dies löste einen Großeinsatz an der Schule aus. Zusätzlich tauchten im Internet-Netzwerk TikTok Videos auf.

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Sie zeigten einen Mann, der zunächst auf einem Teppich betete und dann einen Rucksack unter einem Auto zurückließ. Schüler der benachbarten Schule hatten den Mann gefilmt. Hier habe man den Verdacht ausräumen müssen, dass der Rucksack Sprengstoff enthielt, sagte Baldes. Letztlich habe sich der Rucksack als ungefährlich herausgestellt.

Er sei zuvor in einem Zug gestohlen worden. Wer der Mann gewesen sei, der ihn zurückgelassen habe, habe die Polizei bisher nicht herausfinden können.

Starke Einschränkungen für Anwohner, Geschäftsleute und Reisende

Die Polizei war am Mittwoch mit zahlreichen Kräften zu der Realschule ausgerückt.
Die Polizei war am Mittwoch mit zahlreichen Kräften zu der Realschule ausgerückt.  © Marius Fuhrmann/dpa

Während der Überprüfung war auch der Bahnhof Siegburg/Bonn mehrere Stunden gesperrt, was zu erheblichen Problemen im Regional- und Fernverkehr der Deutschen Bahn geführt hatte. "Anwohner, Geschäftsleute und Reisende mussten starke Einschränkungen hinnehmen, aber das ließ sich bei den Erkenntnissen, die wir hatten, nicht vermeiden", sagte Baldes.

"Nach unserem Dafürhalten gab es zu unserem Vorgehen keine Alternative, denn die öffentliche Sicherheit muss immer Vorrang haben. Man muss sich nur vorstellen, was los gewesen wäre, wenn der Rucksack tatsächlich Sprengstoff enthalten hätte."

Titelfoto: Marius Fuhrmann/dpa

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