Nach platten SUV-Reifen in Wuppertal: Jetzt ermittelt der Staatsschutz auch in Köln!

Wuppertal - Mutmaßliche Umweltaktivisten sollen in Wuppertal Luft aus Reifen von mindestens 31 Autos gelassen haben. In Köln hat es einen ganz ähnlichen Fall gegeben. Jetzt ermittelt der Staatsschutz in beiden Städten.

Aus Reifen von mehr als 30 Autos wurde in Wuppertal die Luft gelassen. (Symbolbild)
Aus Reifen von mehr als 30 Autos wurde in Wuppertal die Luft gelassen. (Symbolbild)  © 123rf/soleg

Bei den betroffenen Autos aus Wuppertal soll es sich vorwiegend um SUVs handeln. An den Windschutzscheiben hinterließen die Täter eine Art Bekennerschreiben in Form von Flugzetteln mit einer "Begründung", wie ein Polizeisprecher am Montagvormittag sagte.

Der Staatsschutz sei eingeschaltet, weil die Aktion womöglich politisch motiviert ist. In den Schreiben gebe es einen Bezug zum von Aktivisten besetzten Ort Lützerath am Braunkohletagebau Garzweiler.

Im Umfeld seien außerdem Farbschmierereien gefunden worden, die offenbar inhaltlich im Zusammenhang stehen.

Fuß vom Gas: Blitzermarathon in Brandenburg noch bis Mitternacht
Polizeimeldungen Fuß vom Gas: Blitzermarathon in Brandenburg noch bis Mitternacht

Am Nachmittag gab die Polizei bekannt, dass es in der Kölner Südstadt zu einem ganz ähnlichen Vorfall gekommen ist. Hier haben Unbekannte im Zeitraum zwischen Samstagabend und Sonntagmorgen die Luft aus den Reifen von rund 15 Geländewagen gelassen.

Die betroffenen Autos waren in der Volksgartenstraße, der Kaesenstraße, der Lothringer Straße und der Burgunderstraße geparkt. Auch hier stellten Polizisten Flyer von einer internationalen Klimaschutzgruppe sicher und der Staatsschutz wurde eingeschaltet.

Polizei sucht in beiden Fällen nach Zeugen

Die grün geführten Wirtschaftsministerien in Bund und NRW haben Anfang Oktober mit dem Energiekonzern RWE einen auf 2030 vorgezogenen Kohleausstieg im Rheinischen Revier vereinbart. Fünf weitgehend verlassene Dörfer am Tagebau sollen erhalten und Lützerath zur Kohlegewinnung abgebaggert werden. Das wollen Aktivisten vor Ort unbedingt verhindern.

Fast täglich melden sich im Rheinischen Braunkohlerevier Initiativen und Aktivisten zu Wort, die Polizei hatte zuletzt jedoch keinen Auftrag zur Räumung erhalten.

Die Polizei bittet Zeugen und weitere, mögliche Geschädigte der beiden Vorfälle, sich unter der Rufnummer 0202/284-0 (Wuppertal) oder der 0221 229-0 (Köln) zu melden.

Originalmeldung von 11.58, zuletzt aktualisiert um 16.49 Uhr

Titelfoto: 123rf/soleg

Mehr zum Thema Polizeimeldungen: