Polizei zieht Bilanz: Der "Car-Friday" in Hessen und Rheinland-Pfalz

Wiesbaden - Die hessische Polizei hat zum sogenannten "Car-Friday" am Karfreitag zahlreiche Kontrollen durchgeführt.

Eines der Hauptevents am sogenannten "Car-Friday" fand wie jedes Jahr am Nürburgring in der Eifel statt.
Eines der Hauptevents am sogenannten "Car-Friday" fand wie jedes Jahr am Nürburgring in der Eifel statt.  © dpa/Thomas Frey

Insgesamt wurden landesweit 1439 Fahrzeuge kontrolliert, 46 Straftaten registriert und 441 Ordnungswidrigkeiten angezeigt, wie das Landeskriminalamt in Wiesbaden am Samstag bilanzierte.

Elf Fahrzeuge seien vorläufig aus dem Verkehr gezogen worden. Der "Car-Friday" ist ein Tag, an dem sich Besitzer getunter Autos bei Ausfahrten treffen, er gilt bundesweit als Treffen für Raser, Tuner und Poser.

Alles in allem hätten sich die Verkehrsteilnehmer aber überwiegend vernünftig und regelkonform verhalten, hieß es. Die größte Ansammlung getunter Fahrzeuge in Hessen habe es im Bereich des ICE-Bahnhofs in Limburg gegeben.

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Bei den Kontrollen waren alle sieben hessischen Polizeipräsidien, unterstützt durch das hessische Bereitschaftspolizeipräsidium, mit mehr als 300 Einsatzkräften aktiv.

Hessens Innenminister Peter Beuth (54, CDU) kritisierte derweil die Verkehrsrowdys: "Wer rücksichtslos rast, gefährdet seine Mitmenschen und sich selbst." Viele Menschen empfänden oftmals hochmotorisierte Fahrzeuge zudem gerade bei hohen Drehzahlen zurecht als störend, mahnte Beuth am Samstag.

Zehntausende Autobegeisterte aus der Tuning-Szene am Nürburgring

Rund um den Nürburgring in der Eifel waren am Karfreitag ebenfalls Zehntausende Autobegeisterte aus der Tuning-Szene unterwegs. Die Polizei zählte deutlich mehr Besucherinnen und Besucher als in den beiden Pandemie-Jahren zuvor.

"Das ist natürlich auch dem guten Wetter und den wegfallenden Corona-Maßnahmen geschuldet", erklärte ein Sprecher der Polizei in Mayen am Freitag. Die ersten Parkplätze seien bereits in den frühen Morgenstunden gefüllt gewesen. Einige seien schon am Vortag aus ganz Deutschland zu dem Event angereist..

Die Polizei war am Freitag rund um den Nürburgring mit verstärkten Kontrollen im Einsatz, um Lärmbelästigung und illegale Autorennen zu unterbinden. Bis auf mehrere Staus und vereinzelte Auffahrunfälle sei die Verkehrssituation weitgehend unproblematisch geblieben, hieß es.

"Die Maßnahmen greifen", sagte der Polizeisprecher. Am Abend teilte die Polizei Mayen mit, es habe acht Unfälle gegeben - sechs nur mit Blechschaden und zwei mit Leichtverletzten.

Bei Geschwindigkeitsmessungen auf den Zufahrtsstraßen zum Nürburgring erwischten die Beamten dem Sprecher zufolge einen Autofahrer mit 140 km/h in der 70er-Zone und zogen ihn aus dem Verkehr.

In einem anderen Fall war ein Wagen in der 50er-Zone mit 119 km/h unterwegs. In beiden Fällen wurden Fahrverbote erteilt. Siebenmal sei die Weiterfahrt untersagt worden, hieß es weiter. Bei zwei Fahrzeugführern gebe es den Verdacht, dass sie unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln am Steuer saßen.

Auch die Beamten der Polizei in Koblenz und Trier führten am Karfreitag verstärkte Kontrollen durch, sie hatten bis zum Nachmittag keine besonderen Verstöße zu melden.

Insbesondere konzentrierte man sich bei den Verkehrskontrollen auf laute und schnelle Fahrzeuge aus der Tuning-Szene, "typische Car-Friday-Autos", wie ein Sprecher der Polizei in Koblenz erklärte.

Titelfoto: dpa/Thomas Frey

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