Schwerer Unfall in Kassel: War es ein illegales Rennen?

Kassel - Zwei Autos rasten laut Zeugen mit bis zu 200 km/h durch die nordhessische Stadt Kassel, mutmaßlich war es ein illegales Rennen. Die halsbrecherische Fahrt endete mit einem schweren Unfall.

Der Audi wurde völlig demoliert, die Polizei schätzt den Schaden an dem Sportwagen allein auf rund 150.000 Euro.
Der Audi wurde völlig demoliert, die Polizei schätzt den Schaden an dem Sportwagen allein auf rund 150.000 Euro.  © Polizeipräsidium Nordhessen

Der Crash ereignete sich am gestrigen Donnerstagabend an der Kreuzung Dresdener Straße/Sandershäuser Straße in Kassel-Bettenhausen, wie die Polizei mitteilte.

Demnach jagten zuvor ein Audi RS e-tron GT und ein BMW M4 mit extrem hoher Geschwindigkeit durch die Dresdener Straße.

An der Kreuzung mit der Sandershäuser Straße hätten sich die beiden Autos, "die sich offenbar ein Rennen lieferten", von hinten mehreren stehenden Wagen genähert, welche an der auf rot geschalteten Ampel warteten, erläuterte ein Sprecher.

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Dem 42 Jahre alten BMW-Fahrer aus Kassel sei es gerade noch gelungen, "auf den Linksabbieger-Fahrstreifen zu wechseln und im Kreuzungsbereich zu bremsen". Der 40 Jahre alte Mann am Steuer des Audis versuchte hingegen offenbar, nach rechts in die Sandershäuser Straße abzubiegen, doch dieses Manöver misslang.

Der Audi RS e-tron GT geriet außer Kontrolle, schleuderte über sämtliche Verkehrsinseln, Fahrstreifen sowie den Gehweg neben der Sandershäuser Straße und krachte dann erst in einen Mast auf dem Gelände eines Autohauses, dann in einen dort ausgestellten Mercedes.

Ein Foto von der Unfallstelle zeigt, dass der Audi den Mast regelrecht fällte, der Sportwagen wurde völlig demoliert.

Crash bei illegalem Autorennen in Kassel? Polizei schätzt Gesamtschaden auf etwa 200.000 Euro

Den vom Unfallort geflohenen BMW-Fahrer (42) erwischte die Polizei an seiner Wohnanschrift in Kassel. (Symbolbild)
Den vom Unfallort geflohenen BMW-Fahrer (42) erwischte die Polizei an seiner Wohnanschrift in Kassel. (Symbolbild)  © Carsten Rehder/dpa

Gemessen an der Schwere des Unfalls hatte der 40-jährige Fahrer des Audis großes Glück, er blieb unverletzt. Der entstandene Sachschaden ist jedoch enorm.

Die Polizei schätzt den Gesamtschaden auf etwa 200.000 Euro, davon entfallen alleine auf den demolierten Audi rund 150.000 Euro. Der Führerschein des 40-Jährigen aus Hannover wurde eingezogen.

Der BMW-Fahrer war unterdessen geflohen, doch dies half ihm wenig. Die Polizisten ermittelten seine Wohnanschrift, wo sie ihn wenig später aufsuchten.

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An seinem Wagen war augenscheinlich kein Schaden entstanden, jedoch stand der 42-Jährige unter Drogeneinfluss. Die Beamten nahmen ihn fest, der Mann musste sich einer Blutentnahme unterziehen.

Gegen beide Autofahrer werde nun wegen des Verdachts eines verbotenen Autorennens ermittelt. Damit drohten den beiden Männer entweder Geldstrafen oder gar bis zu fünf Jahre Haft. Gegen den 42-Jährigen werden zudem wegen des Verdachts einer Autofahrt unter Drogeneinfluss ermittelt.

Titelfoto: Polizeipräsidium Nordhessen

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