Sommerbilanz des Zolls am Flughafen Köln/Bonn: "Das wundert mich immer wieder"

Köln - Der Zoll am Flughafen Köln/Bonn hat knapp drei Wochen nach den Sommerferien in Nordrhein-Westfalen eine ordentliche Bilanz gezogen. Den Vogel schoß in der beliebten Reisezeit eine Mutter mit zwei Kindern ab und brachte die Beamten zum Staunen.

Dem Zoll gehen regelmäßig dicke Fische ins Netz.
Dem Zoll gehen regelmäßig dicke Fische ins Netz.  © Sebastian Gollnow/dpa

Innerhalb der sechs Wochen Ferien beschlagnahmten die Fahnder des Zolls am zweitgrößten Flughafen Nordrhein-Westfalens in Köln/Bonn circa 4,6 Kilogramm geschmuggelten Goldschmuck im Wert von 220.000 Euro – einer knappen Viertelmillion!

Dafür verantwortlich waren nach Angaben der Beamten 66 Personen, die sich nunmehr allesamt einem Strafverfahren verantworten müssen.

Jeder der Beschuldigten hatte versucht, mit dem Gepäck die Kontrollstelle des Zolls durch den grünen Kanal für abgabefreie Waren zu verlassen...

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"Goldschmuggel ist kein Kavaliersdelikt, sondern zieht ein Steuerstrafverfahren nach sich. Anstatt den Goldschmuck bei uns anzumelden, versteckten die Reiserückkehrer aus der Türkei diesen am Körper oder zwischen Kleidungsstücken im Gepäck. Wen wir dabei erwischen, muss nicht nur die Einfuhrabgaben nachzahlen, sondern auch mit einer empfindlichen Geldstrafe rechnen", berichtet Jens Ahland, Pressesprechher des Hauptzollamts in Köln.

Abgabefrei sind Dinge (Schmuck, Kleidungsstücke etc.), die in einem Nicht-EU-Staat gekauft wurde und einen Wert von maximal 430 Euro besitzt. Alles, was über dieser Grenze liegt, muss angemeldet werden – wenn nicht, droht ein Steuerstrafverfahren.

Zweifach-Mutter mit ordentlichem Gepäck

Mehr als 4 Millionen Passagiere beförderte der Flughafen Köln/Bonn im vergangenen Jahr 2021.
Mehr als 4 Millionen Passagiere beförderte der Flughafen Köln/Bonn im vergangenen Jahr 2021.  © DPA

Den dicksten Fund der abgelaufenen Sommerferien machten die Einsatzkräfte bei einer Mutter von zwei Kindern, die aus dem Urlaub kam. In ihrem Koffer versteckte die Frau ein halbes Kilogramm Goldarmreifen, Goldcolliers und Goldmünzen. Der Wert? Satte 30.000 Euro!

Laut Hauptzollamt gab es in den abgelaufenen Ferien einen deutlichen Anstieg bei verbotenen Gegenständen, die dem Waffengesetz unterliegen. Wurden im Vorjahr lediglich zwölf verbotene Gegenstände gefunden, waren es innerhalb von sechs Wochen alleine schon acht.

"Spring- oder Butterflymesser, Schlagringe und Elektroschocker sind nicht als Urlaubsmitbringsel, sondern nur als Auslöser eines Strafverfahrens beim Zoll geeignet", betont Ahland.

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"Es wundert mich immer wieder, dass einem Verkäufer oder Händler im Urlaubsland mehr geglaubt wird, als den deutlichen Warnhinweisen des Zolls."

Titelfoto: Sebastian Gollnow/dpa

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