Mobbing und Körperverletzung gegen Kollegen, doch (noch) keine Konsequenzen für hessische Polizisten

Darmstadt - Im Zuge der Ermittlungen gegen Polizeibeamte aus dem Präsidium Südhessen hat es bislang keine Suspendierungen gegeben.

Die Aktionen der beschuldigten Beamten sollen sich vor allem im Bereich Schieß- und Einsatztraining abgespielt haben. (Symbolfoto)
Die Aktionen der beschuldigten Beamten sollen sich vor allem im Bereich Schieß- und Einsatztraining abgespielt haben. (Symbolfoto)  © dpa/Boris Rössler

Auch wenn gegen Beschuldigte disziplinarrechtliche Schritte geprüft würden, sei bislang keiner der Betroffenen suspendiert oder aus dem Dienst entfernt worden, teilte das Polizeipräsidium in Darmstadt am Mittwoch über den Stand des Verfahrens mit.

"Auch wenn gegen Beschuldigte disziplinarische Schritte geprüft werden, versehen alle Beamten weiterhin ihren Dienst im Polizeipräsidium Südhessen", heißt es in einer Mitteilung.

Die Staatsanwaltschaft hatte im April über die Vorwürfe von drei Polizisten wegen Beleidigung und Körperverletzung gegen sechs Beamte berichtet. Diese sollen im Kern das Ziel gehabt haben, einzelne Mitglieder eines Sachbereiches aus dem Kommissariat zu mobben.

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Hierzu soll eine Chatgruppe betrieben worden sein, zu der nur ausgewählte Kommissariatsmitglieder Zugang gehabt haben sollen. Das betroffene Sachgebiet ist dem Polizeipräsidium Südhessen in Darmstadt zufolge der Bereich Schieß- und Einsatztraining.

Bei den Anschuldigungen tauche immer wieder die nicht sachgemäße Entsorgung von Fundmunition in einer Munitionskiste auf. Diese Vorwürfe seien durch Ermittlungen des Landeskriminalamtes ausgeräumt worden, teilte das Präsidium mit. Das Einsatz- und Schießtraining werde seit Mitte April umstrukturiert.

Vortäuschung von Straftaten und Drogen in Umlauf gebracht? Kein Anfangsverdacht vorhanden

In weiteren Verfahren wegen falscher Verdächtigungen, Vortäuschen von Straftaten und Inverkehrbringen von Betäubungsmittel habe sich nach Prüfung der Staatsanwaltschaft kein Anfangsverdacht gegen eine bestimmte Person ergeben, heißt es bei der Polizei.

Die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen in weiteren Verfahren dauerten an.

Titelfoto: dpa/Boris Rössler

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