Polizei legt Schleusern das Handwerk, doch Mega-Razzia bringt noch mehr ans Tageslicht

Frankfurt am Main/Kassel/Regensburg/Olpe - Großer Fahndungserfolg für die Hüter von Recht und Ordnung!

Am Mittwochmorgen kam es in gleich drei Bundesländern zu einer groß angelegten Razzia gegen eine professionelle Schleuserbande.
Am Mittwochmorgen kam es in gleich drei Bundesländern zu einer groß angelegten Razzia gegen eine professionelle Schleuserbande.  © Montage: Bundespolizeidirektion Koblenz

Im Rahmen einer groß angelegten Razzia in gleich drei Bundesländern (Hessen, Nordrhein-Westfalen und Bayern) ist es der Polizei gelungen, einer professionell organisierten Schleuserbande das Handwerk zu legen und gleich sechs Hauptverdächtige in Handschellen abzuführen.

Über den Erfolg der Maßnahme informierte Sprecher Patrick Lankeit von der Bundespolizeidirektion im rheinland-pfälzischen Koblenz.

So hätten Einsatzkräfte aus Frankfurt am Main im Auftrag der Kasseler Staatsanwaltschaft am Dienstag insgesamt 20 Wohn- und Geschäftsräume in Korbach, Frankenberg, Waldeck, Siegen, Kümmersbruck, Regensburg, Vellmar, Olpe und Kassel durchsucht und dabei die sechs – zum Teil bewaffneten – mutmaßlichen Drahtzieher dingfest gemacht.

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Bei ihnen handelte es sich laut polizeilichen Angaben um vier Syrer, einen Iraker und einen Mann mit iranischer Staatsbürgerschaft.

Allesamt wurde ihnen vorgeworfen, vor allem syrische Staatsbürger vermehrt aus Weißrussland, Polen und Österreich gegen Bezahlung zunächst illegal in deutsches Bundesgebiet überführt zu haben, ehe sie nach einem Aufenthalt in einem sogenannten "Safe House" (einem sicheren Unterschlupf) im hessischen Korbach dann weiter nach Frankreich, Belgien oder in die Niederlande geschleust wurden.

Auf diese Weise soll es zu mindestens 147 Fällen der illegalen Schleusung gekommen sein, wobei die "Dunkelziffer weit höher liegen könnte", wie Lankeit betonte. Durch ihre Aktivitäten sollen die Verdächtigen ein Vermögen von rund 200.000 Euro ergaunert haben. Doch im Rahmen der Durchsuchungen fanden die Ordnungshüter noch weitaus mehr.

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Dabei wurden 20 Wohn- und Geschäftsräume durchsucht, sechs Verdächtige wurden festgenommen.
Dabei wurden 20 Wohn- und Geschäftsräume durchsucht, sechs Verdächtige wurden festgenommen.  © Montage: Bundespolizeidirektion Koblenz

So konnten geringere Mengen an Drogen sowie verschiedene Waffen sichergestellt werden. Vor allem aufgrund des im Rahmen der seit November 2021 in enger Zusammenarbeit mit österreichischen und ungarischen Behörden geführten Ermittlungen gewachsenen Verdachts des Drogenhandels im zweistelligen Kilogrammbereich könnten diese Funde zu weiteren Konsequenzen für die festgenommenen Schleuser führen.

Noch am Dienstag wurden die sechs Verdächtigen dem Haftrichter beim Amtsgericht Kassel vorgeführt. Die weiteren Ermittlungen laufen derzeit auf Hochtouren.

Titelfoto: Montage: Bundespolizeidirektion Koblenz

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