WhatsApp-Betrug: Razzien in Hamburg
Hamburg - Regelmäßig geben die Behörden Warnungen vor regionalen oder bundesweiten Betrugsserien heraus, die über den Messenger-Dienst WhatsApp stattfinden. Jetzt hat die Polizei Hamburg mehrere Wohnungen von Verdächtigen durchsucht.
Alleine in der Hansestadt konnten Betrüger im vergangenen Jahr rund zwei Millionen Euro mithilfe des sogenannten Enkeltricks und anderen Gaunereien am Telefon erbeuten.
Die Abzocke hat System und ist straff organisiert. Gegen fünf sogenannte "Logistiker" ermittelt nun die Hamburger Polizei, nachdem Beamte zuvor Wohnungen in den Stadtteilen Horn, Jenfeld und Rahlstedt durchsucht hatten.
Das gab die Polizei jüngst in einer Pressemitteilung bekannt. Den Durchsuchungen waren umfassende Ermittlungen vorausgegangen.
Die Aufgabe von Logistikern ist es, durch das gezielte Anwerben Dritter Konten zur Verfügung gestellt zu bekommen, auf die die Betrugsopfer, dann ihr Geld überweisen.
Meist bekommen die Kontogeber für das zur Verfügung stellen ihrer Konten Geld angeboten.
WhatsApp-Betrug Hamburg: Verdächtige sollen für Schaden von mehreren Zehntausend Euro verantwortlich sein
Überweisen die Opfer nun Geld wegen eines vermeintlichen Notfalls, landet es auf dem Konto des Kontogebers.
Dieser transferiert es dann weiter oder hebt den Betrag ab und übergibt das Geld den Betrügern.
Am Montagmorgen wurden nun die Wohnungen der jungen Männer durchsucht und Beweismaterial sichergestellt.
Die Tatverdächtigen sind alle im Alter zwischen 19 und 20 Jahren.
Es geht um den Verdacht, in Betrugsfälle verwickelt zu sein, bei denen ein Schaden in Höhe von mehreren Zehntausend Euro entstanden ist.
Ob die Männer auch für weitere Straftaten als die, die ihnen konkret vorgeworfen werden, verantwortlich sind, ist ebenfalls Gegenstand der Ermittlungen.
Polizei warnt vor Zusammenarbeit mit Kriminellen
In dem Zusammenhang warnte die Polizei noch einmal eindringlich davor, mit Kriminellen gemeinsame Sache zu machen.
Personen die ihr Konto für kriminelle Taten zur Verfügung stellen, drohe eine Strafanzeige wegen des Verdacht auf Geldwäsche.
Bisher hat die Polizei Hamburg Ermittlungen gegen mehr als ein Dutzend Kontogeber eingeleitet.
Titelfoto: Zacharie Scheurer/dpa