Zoll mit bundesweiter Razzia gegen illegales Firmennetzwerk

Frankfurt am Main - Deutschlandweiter Schlag gegen unzulässige Geschäftsmachenschaften! Bei einer Razzia gegen ein möglicherweise illegales Firmennetzwerk im Reinigungsgewerbe haben mehrere Hundert Einsatzkräfte am Dienstag bundesweit Geschäftsräume und Wohnungen durchsucht.

Ein Hundeführer des Zolls geht im Rahmen einer Razzia gegen Schwarzarbeit mit einem Drogenspürhund in ein Bürogebäude in Frankfurt.
Ein Hundeführer des Zolls geht im Rahmen einer Razzia gegen Schwarzarbeit mit einem Drogenspürhund in ein Bürogebäude in Frankfurt.  © Boris Roessler/dpa

Ein 48-jähriger Hauptbeschuldigter sei verhaftet worden, teilte das Hauptzollamt Frankfurt am Dienstag mit.

Insgesamt werde elf Männern und einer Frau vorgeworfen, für Reinigungskräfte Sozialversicherungsbeiträge nicht abgeführt zu haben. Der Schaden werde auf rund 2,2 Millionen Euro geschätzt.

Der Schwerpunkt der Razzia mit rund 300 Einsatzkräften lag im Rhein-Main-Gebiet. Auch in Hamburg, Stuttgart und der Pfalz seien Objekte durchsucht worden, bundesweit insgesamt 28 Geschäftsräume und Büros.

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In sechs Fällen seien Vermögensarreste in Höhe von 2,1 Millionen Euro vollstreckt worden. Zudem seien Waffen, Drogen und Bargeld in fünfstelliger Höhe entdeckt worden.

Die Beschuldigten hätten sechs Jahre lang fortlaufend neue Firmen gegründet, erklärte das Hauptzollamt.

Ausländische Arbeitnehmer angeworben und illegal beschäftigt

Kisten mit Beweismaterial tragen Beamte des Zolls bei der Razzia aus einem Bürogebäude in Frankfurt.
Kisten mit Beweismaterial tragen Beamte des Zolls bei der Razzia aus einem Bürogebäude in Frankfurt.  © Boris Roessler/dpa

"Firmen, welche Personal zur Sozialversicherung angemeldet hatten, wurden aufgrund der Beitragshinterziehungen regelmäßig in die Insolvenz geführt, während die Auftragsakquise weiterhin durch andere Firmen möglich blieb", so die Behörde weiter.

Das Personal sei anschließend in neu gegründeten Firmen weiter beschäftigt worden.

Dabei sollen auch ausländische Arbeitnehmer angeworben und illegal beschäftigt worden sein.

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"Durch den Einsatz von Strohgeschäftsführern und bewusst verkomplizierte Zahlungsflüsse sollte dieses Vorgehen über die Jahre hinweg verschleiert werden", erklärte das Hauptzollamt.

Neben dem Hauptzollamt Frankfurt am Main seien Einsatzkräfte sieben weiterer Hauptzollämter sowie fünf Staatsanwälte an den Durchsuchungen beteiligt gewesen.

Titelfoto: Boris Roessler/dpa

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