Zusammenhang mit Cum-Ex-Skandal: Großrazzia bei KPMG in Frankfurt

Frankfurt am Main - Im Zusammenhang mit dem Skandal um Cum-Ex-Steuerdeals zulasten der Staatskasse haben Ermittler Büros der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG in Frankfurt durchsucht.

Die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG steht hinsichtlich des Cum-Ex-Skandals im Fokus der Justiz.
Die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG steht hinsichtlich des Cum-Ex-Skandals im Fokus der Justiz.  © Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

Die Staatsanwaltschaft Köln vollstrecke Durchsuchungsbeschlüsse gegen eine Beratungsgesellschaft in Frankfurt, teilte die Behörde am Mittwoch auf Anfrage mit. Darüber hinaus würden auch Privatwohnungen von fünf (ehemals) dort beschäftigen Rechtsanwälten und Steuerberatern durchsucht, die die Staatsanwaltschaft als Beschuldigte führe.

"Die Maßnahmen stehen im Zusammenhang mit verfahrensgegenständlichen Cum-Ex-Geschäften sowie verwandte[n] Steuerhinterziehungsmodelle[n]", teilte die Behörde mit. Es gehe insbesondere darum, relevante Kommunikation in Form von E-Mails und sonstiger schriftlicher Korrespondenz zu finden.

Etwa 60 Staatsanwälte, Steuerfahnder und Polizeibeamte waren bei der Durchsuchung im Einsatz. KPMG bestätigte, dass die Niederlassung Frankfurt von der Staatsanwaltschaft aufgesucht worden sei. "Wir kooperieren vollumfänglich mit den Behörden", teilte das Unternehmen mit. Zuvor hatte das "Handelsblatt" darüber berichtet.

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Bei "Cum-Ex"-Geschäften wurden Aktienpakete von mehreren Beteiligten rund um den Dividendenstichtag mit ("cum") und ohne ("ex") Ausschüttungsanspruch hin und her verschoben.

Cum-Ex-Skandal sorgte für staatlichen Milliardenschaden

In der Folge erstatteten Finanzämter Kapitalertragsteuern, die gar nicht gezahlt worden waren. Dem Staat entstand so ein Milliardenschaden.

Die Ermittlungen zu Cum-Ex-Vergehen, in die auch Banken verwickelt waren, laufen auf Hochtouren. Erste Strafprozesse endeten mit Schuldsprüchen.

Titelfoto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

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