Mutter und Sohn begehen bewaffneten Raubüberfall - besonderer Umstand macht das Ganze noch absurder
Brisbane - Eigentlich ist es immer schön zu sehen, wenn Familien zusammenhalten, gemeinsam durch dick und dünn gehen. Eigentlich. Doch im Falle einer australischen Familie hätte die Mutter die (kriminellen) Pläne ihres Sohnes besser durchkreuzt, anstatt sich anzuschließen. Nun müssen beide nach einem bewaffneten Raubüberfall ins Gefängnis.

Besonders kurios: Besagter Raubüberfall fand am 27. Geburtstag des Sohnes statt, wie 7 News berichtete. Robert Jade Bell, so der Name des Verbrechers, hatte im August vergangenen Jahres mehrere Teenager zu einem Haus im Süden Brisbanes gelockt.
Statt wie vereinbart auf Bell zu treffen und ihm ein Auto zu verkaufen, wurden die Teenager im Alter von 16, 18 und 19 Jahren von dessen Mutter und einem fremden Mann in Empfang genommen.
Bells Mutter bedrohte die Jungs demnach mit einem Gewehr und nahm ihnen unter anderem die Autoschlüssel und ihre Handys ab. Der Mittäter und die Mutter sagten der Dreier-Gruppe, dass sie genau wüssten, "wo sie leben", falls sie zur Polizei gehen sollten.
Zur Anklage kam es trotzdem. Vor Gericht wurden sowohl die Mutter, als auch der Sohn zu Gefängnis-Strafen verurteilt.
Alles sei von Robert Jade Bell geplant gewesen, aber benutzt habe er andere für die Umsetzung, sagte Staatsanwalt Farook Anoozer vor Gericht.
Unterschiedliches Strafmaß für Mutter und Sohn
Doch hieß es während des Prozesses nicht etwa, dass Bell seine Mutter zu etwas gezwungen hätte - im Gegenteil. "Es scheint mir, dass sie stark von Ihrer Mutter beeinflusst wurden", sagte Richter Ken Barlow.
So sei Bell Opfer häuslicher Gewalt gewesen und schon im Alter von 13 Jahren mit Drogen in Berührung gekommen. Seine Anwältin erklärte vor Gericht, dass er inzwischen schwer abhängig sei und mit dem Rausch seine mentalen Probleme unterdrücken wolle.
Der Richter erkannte an, dass die Mutter eine "größere Beteiligung" an der Situation habe - er sagte aber auch, Bell habe den bewaffneten Raubüberfall organisiert.
Der 27-Jährige, der für schuldig plädierte, wurde am Freitag zu dreieinhalb Jahren Knast verurteilt. Seine Mutter war bereits im Mai verurteilt worden - sie wandert sogar für fünf Jahre in den Bau.
Titelfoto: 123Rf/andesign101