Überfall mit Maschinenpistolen auf Edel-Boutique von "Chanel"

Paris - Erneut ist eine Luxus-Boutique im Zentrum von Paris Opfer eines Raubüberfalls geworden.

Die Polizei sperrte nach dem Überfall den Tatort ab.
Die Polizei sperrte nach dem Überfall den Tatort ab.  © AFP/Bertrand Guay

Vier Vermummte, von denen mindestens einer mit einem Sturmgewehr bewaffnet war, überfielen am Donnerstagnachmittag ein Geschäft für Uhren und Schmuck von Chanel in der Nähe des Place Vendôme im Herzen der französischen Hauptstadt.

Nach Berichten von Augenzeugen und Polizei gingen die Täter dabei äußerst kaltblütig vor. Der Wert ihrer Beute war zunächst unklar.

Ein Angestellter aus dem Viertel filmte den Überfall und veröffentlichte das Video anschließend in den Online-Netzwerken. Es zeigt, wie drei mit Helmen und Sturmhauben Vermummte aus dem Chanel-Laden kommen, während eine vierte Person mit Sturmgewehr über der Schulter auf einem schwarzen Motorrad wartet. Alle vier flüchten dann mit dem Motorrad sowie einem schwarzen Motorroller.

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Bis zu ihrer Flucht ließen sich die vier Räuber offenbar viel Zeit. Der Mann, der mit dem Sturmgewehr Wache schob, sei "sehr gelassen", gewesen, berichtete der Mitarbeiter eines nahegelegenen Restaurants. "Ich habe sein Motorrad fotografiert, er hat mich gesehen."

Er sei ganz ruhig und fast sorglos geblieben. "Gegenüber filmten Leute, er hat zu keinem Zeitpunkt seine Kalaschnikow gezückt, um sie abzuschrecken oder ihnen Angst zu machen."

Video zeigt, wie ungestört die Täter vorgehen konnten

Zahlreiche Ermittler waren im Pariser Stadtzentrum im Einsatz.
Zahlreiche Ermittler waren im Pariser Stadtzentrum im Einsatz.  © AFP/Bertrand Guay

Polizisten nahmen Notruf offenbar nicht ernst

Die Beamten kamen offenbar erst nach einem erneuten Notruf.
Die Beamten kamen offenbar erst nach einem erneuten Notruf.  © AFP/Bertrand Guay

Die Verkäuferin (26) eines Bekleidungsgeschäfts beschrieb, wie sie zuerst den Mann mit der Kalaschnikow auf dem Motorrad gesehen habe. Zwei Minuten später seien drei weitere Männer mit großen schwarzen Taschen aus dem Chanel-Laden gekommen. "Sie hatten auch automatische Waffen" und seien "sehr schnell weggefahren".

Sie hätten nach der Warnung eines Kunden sofort die Polizei angerufen, berichtete ein Kollege der 26-Jährigen. Die Beamten hätten ihnen jedoch nicht geglaubt. "Wir mussten noch einmal anrufen, damit sie uns ernst nehmen und tätig werden."

Bis die Polizisten schließlich eintrafen, "waren die Typen bestimmt schon aus Paris raus". Nach Angaben der Polizei gab es bei dem Überfall keine Verletzten.

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In Paris ereignen sich immer wieder Raubüberfälle auf Luxusgeschäfte. So hatte im Juli vergangenen Jahres ein Mann den Juwelier Chaumet in der Nähe der berühmten Champs-Elysées überfallen.

Er und sein Komplize wurden am nächsten Tag geschnappt und der Großteil der millionenschweren Beute sichergestellt.

Titelfoto: AFP/Bertrand Guay

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