Ab sofort in drei Kölner Stadtteilen: KVB stellt Lastenräder für jedermann zur Verfügung

Köln – Lastenräder sind insbesondere aus Großstädten nicht mehr wegzudenken. Wer kein Auto besitzt, packt Kind und Einkäufe einfach in den großen Container. Jetzt ist ein Pilotprojekt der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) an den Start gegangen, bei dem es die praktischen Räder für jedermann gibt.

In dem aktuell laufenden Pilotprojekt gibt es die Lastenräder in Deutz, Nippes und Neubrück.
In dem aktuell laufenden Pilotprojekt gibt es die Lastenräder in Deutz, Nippes und Neubrück.  © Kölner Verkehrs-Betriebe

Bereits im Sommer kam der Verkehrsausschuss der Stadt Köln zusammen, um über die Zukunft der außergewöhnlichen Leihgabe zu diskutieren.

Seither wurde mit dem gemeinsamen Partner "Green Moves" geplant und seit dem gestrigen Freitag stehen insgesamt 15 Räder in drei verschiedenen Stadtteilen bereit: vier Stationen in Deutz, drei Stationen in Neubrück und acht Stationen in Nippes. Wer ein Lastenrad ausleiht, muss es nach der Fahrt in derselben Station zurückgeben.

Stammkunden der KVB können in der Pilotphase insgesamt 90 Minuten je Woche kostenfrei nutzen. Das entspreche in etwa 36 Euro im Monat. Um diese Freiminuten zu finanzieren, stehen dem Projekt zu Beginn 300.000 Euro zur Verfügung - 215.000 Euro für die Freiminuten, 85.000 Euro für die Einrichtung der Stationen.

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Werden die 90 Minuten überschritten, oder ist man eben kein Inhaber einer VRS-Chipkarte, kostet jede weitere Minute 9 Cent.

Der Tagespreis, 24 Stunden ab Beginn der Ausleihe, beträgt 27 Euro.

Köln beweist Pioniergeist

Die 15 Lastenräder können von KVB-Stammkunden sowie von Nicht-Kunden genutzt werden.
Die 15 Lastenräder können von KVB-Stammkunden sowie von Nicht-Kunden genutzt werden.  © Kölner Verkehrs-Betriebe

"Die Zusammenarbeit der Stadtverwaltung mit den Unternehmen der Mobilitätsbranche zeigt, wie der Verkehrssektor konkrete Fortschritte im Klimaschutz und zur Verkehrswende erzielen kann. Wir sind davon überzeugt, dass eine Ergänzung der KVB-Fahrradverleihflotte um Lastenräder sinnvoll ist", erklärt es Ascan Egerer, Beigeordneter der Stadt Köln am Freitag.

Es sei ein Schritt in die richtige Richtung, um auch Menschen mit geringeren finanziellen Mitteln die Möglichkeit zu geben, so Egerer. Zudem habe man in der Verwaltung bereits in der Vergangenheit gesehen, wie hoch die Nachfrage nach der Lastenradförderung sei, welche die Stadt ebenfalls anbietet. Auch hier beweist sich Köln bundesweit als Vorreiter: In den Jahren 2019 bis 2021 wurde die Anschaffung von 1350 Lastenrädern mit einem Fördervolumen von 2,9 Millionen Euro unterstützt.

Die KVB-Lastenräder haben einen elektrischen Antrieb zur Unterstützung und erreichen eine Geschwindigkeit von bis zu 25 Kilometern pro Stunde. Mit dem Batterie-elektrischen Antrieb ist eine Reichweite von bis zu 75 Kilometern möglich.

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Außerdem verfügen die Räder über zwei Kindersitze, Sicherheitsgurte und einen Regenschutz für die Ladung, die inklusive Fahrer bis zu 155 Kilogramm wiegen darf.

Weihten die ersten Lastenräder ein (v.l.n.r.): Dr. Ernst Raupach (Geschäftsführer Green Moves), Stefanie Haaks (Vorstandsvorsitzende KVB), Ascan Egerer (Beigeordneter für Mobilität der Stadt Köln) und Frank Wendler (Projektleiter KVB).
Weihten die ersten Lastenräder ein (v.l.n.r.): Dr. Ernst Raupach (Geschäftsführer Green Moves), Stefanie Haaks (Vorstandsvorsitzende KVB), Ascan Egerer (Beigeordneter für Mobilität der Stadt Köln) und Frank Wendler (Projektleiter KVB).  © Kölner Verkehrs-Betriebe

Stadt und KVB fragen Nutzer nach Erfahrungen

"Sie [Anm. d. Red.: Lastenräder] entlasten Städte und bringen ihnen mehr Lebensqualität. Köln und die KVB sind hier Vorreiter, das Angebot hier ist wegweisend", erkennt Ernst Raupach, Geschäftsführer Green Moves, an.

Das neue Angebot ist zunächst als Pilotbetrieb organisiert. In den kommenden zwei Jahren werden die KVB und Green Moves wertvolle Erkenntnisse sammeln.

Nutzer der Räder können ihre Erfahrungen dafür auf dem Kölner Beteiligungsportal "Meinung für Köln" abgeben.

Titelfoto: Kölner Verkehrs-Betriebe

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