Geschäfte mit Schleuserring: Frau aus Kölner Ausländeramt unter Tatverdacht
Köln - Wenige Tage nach der Festnahme einer Mitarbeiterin des Kölner Ausländeramtes, die unrichtige Dokumente ausgestellt und einem mutmaßlichen Schleuserring verkauft haben soll, stehen laut Landesregierung keine weiteren Behördenmitarbeiter unter Tatverdacht.

"Es stehen aktuell keine weiteren Behördenmitarbeitenden in dem Verdacht, an den Taten beteiligt gewesen zu sein", sagte Integrationsministerin Josefine Paul (Grüne) am Mittwoch im Integrationsausschuss des Landtages unter Verweis auf die Kölner Staatsanwaltschaft.
Die Frau werde verdächtigt, seit Januar 2022 Taten begangen zu haben.
"Die Dienstvorgaben und praktischen Arbeitsabläufe im Ausländeramt der Stadt Köln sind im Rahmen der bislang verdeckt geführten Ermittlungen noch nicht abschließend aufgeklärt und Gegenstand weiterer Ermittlungen", erklärte Paul in einer Aktuellen Viertelstunde des Ausschusses.
Die Bundespolizei hatte am Donnerstag vergangener Woche mitgeteilt, dass in einem Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des banden- und gewerbsmäßigen Einschleusens von Ausländern eine Frau sowie zwei Männer auf der Grundlage von Haftbefehlen festgenommen worden seien.
Bundespolizei ermittelt gegen elf Tatverdächtige
Darunter befinde sich eine Mitarbeiterin des Kölner Ausländeramtes. Die Bundespolizei ermittelt gegen insgesamt elf Tatverdächtige.
Sie sollen Menschen überwiegend aus Syrien unrechtmäßig ausgestellte Ausweisdokumente zur Verfügung gestellt haben, um ihnen die unerlaubte Einreise ins Bundesgebiet zu ermöglichen.
Bisher seien 26 Fälle ermittelt worden, in denen mehrere Tausend Euro pro Schleusung bezahlt worden sein sollen, teilte die Bundespolizei damals mit.
Titelfoto: Vincent Kempf/dpa