Energie-Krise: Kölner Bäder senken Wasser-Temperatur
Köln - Sommerferien, sonniges Wetter, Schwimmen in Köln! Badegäste in den Freibädern und Hallenbädern der KölnBäder GmbH erleben aktuell leicht gesenkte Bad-Temperaturen als erste Folge.
21 Grad Celsius. So erfrischend warm heizen die Techniker die Freibäder neuerdings auf. Früher waren es mal 23 Grad. Wird es draußen viel heißer, bleiben die Heizungen auch aus.
Die größte Temperatur-Absenkung gibt es in den sogenannten Vierjahreszeitenbecken. Die Außen-Freizeitbecken, die ganzjährig betrieben werden, sind drei Grad kühler.
Achim Fischer, Leiter Marketing und Unternehmenskommunikation, sagte gegenüber TAG24: "Aktuell ist kein weiteres Handeln notwendig." Allerdings seien die Gaskrise und die steigenden Energiekosten ein tägliches Thema auf dem Tableau des Unternehmens. "Wir schließen keine Bäder extra", betonte Fischer zusätzlich.
Revisionen und Reparaturarbeiten von Hallenbädern führe der Bäderbetrieb seit Jahren in den Sommermonaten durch, wenn weniger Gäste vor Ort seien. Allerdings entfielen jetzt die Warmbadetage. Das so entfallene Aufheizen der Bäder spare weitere Energie.
Ob zusätzliche Temperatursenkungen notwendig und vertretbar sind, hänge auch mit der Entscheidung der Bundesregierung zusammen. Die Gasversorgung sei bereits kritisch. Deshalb spare man jetzt an einigen Stellen.
Doch Fischer betonte zugleich: "Wir wollen den Schwimm- und Vereinssport weiterhin ermöglichen und keine Badegäste vergraulen."
Bäder-Verband berechnet Gas-Engpass als Szenario
Die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen (DGfdB) bereitet sich und rund 6000 Bäder in Deutschland bereits intensiv auf den sich anbahnenden Gas-Engpass vor.
Zwei Szenarien werden momentan berechnet. Dabei geht die DGfdB von folgenden Annahmen aus.
- Szenario 1: Die Energielieferungen an Schwimmbäder werden deutlich reduziert. Die Kölner Bäder könnten dann nur unter sehr energieeinparenden Bedingungen den Betrieb aufrechterhalten.
Das "Worst-Case"-Szenario:
- Szenario 2: Schwimmbäder werden nicht als kritische Infrastruktur betrachtet und müssen mit ihren spezifisch hohen Energieverbräuchen im Bereich Wärme und Strom kurzfristig "vom Netz gehen".
Damit steht fest: Wie warm das Wasser in Kölner Bädern ist, hängt auch stark mit dem Kriegsverlauf in der Ukraine ab.
Titelfoto: Christian Knieps/dpa