Erneute Razzia in Köln: Zoll überführt zahlreiche Personen

Köln - Die Razzien des Kölner Zolls gehen weiter. Nachdem es zum Ende der vergangenen Woche Shishabars getroffen hat, waren nun mehrere Großbaustellen ins Visier geraten.

Das Hauptzollamt hat am heutigen Dienstag eine Großrazzia auf Baustellen durchgeführt.
Das Hauptzollamt hat am heutigen Dienstag eine Großrazzia auf Baustellen durchgeführt.  © Hauptzollamt Köln

In Köln ist es am heutigen Dienstagmorgen erneut zu einer Razzia des Kölner Zolls gekommen. Dies bestätigte Pressesprecher Jens Ahland gegenüber TAG24.

Demnach hatten die Fahnder Baustellen in Köln, Leverkusen, Bonn, im Rheinisch-Bergischen-Kreis und im Oberbergischen Kreis ins Visier genommen.

"30 Beschäftigte ohne Aufenthalts- oder Arbeitserlaubnis haben wir auf nur einer Baustelle in Köln angetroffen. Das hatten wir bisher noch nie. Die Männer aus Georgien und Bosnien waren als Bauhelfer und Monteure eingesetzt. In Wermelskirchen stießen wir auf weitere sieben illegal beschäftigte Osteuropäer, welche Innenausbauarbeiten durchführten", so der Pressesprecher des Hauptzollamts Köln.

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Die Ermittlungen würden sich nun in erster Linie gegen die Arbeitgeber der Männer richten. Über die weiteren aufenthaltsrechtlichen Maßnahmen entscheide jetzt die zuständige Ausländerbehörde.

Bereits am Ende der vergangenen Woche war es, gemeinsam mit der Stadt Köln, zu einer Großrazzia in der Innenstadt gekommen, bei der 20 Shishabars kontrolliert wurden. Dort kam es in allen Bars zu Verstößen.

Hinweise in zwölf Fällen auf Scheinselbstständigkeit

Die Durchsuchungen sind Teil bundesweiter Zollkontrollen, die bereits seit Anfang März durchgeführt werden. Dabei wird vor allem gegen mögliche Schwarzarbeit vorgegangen.

Bei der Großrazzia des Hauptzollamts Köln gab es dann in zwölf Fällen auch erste Hinweise auf eine Scheinselbstständigkeit. Zudem werden in zehn Fällen Ermittlungen wegen fehlender Meldungen zur Sozialversicherung aufgenommen.

"Der gesetzliche Mindestlohn von 12 Euro je Stunde, gilt auch im Bauhauptgewerbe. Bereits vor Ort ergaben sich heute bei sieben Firmen erste Hinweise auf Mindestlohnverstöße. Die Überwachung der Einhaltung des Mindestlohns, macht nicht selten eine genaue Überprüfung der Geschäftsunterlagen in den Firmen notwendig.", erklärte Ahland.

Die Kontrolle vor Ort sei für das Zoll "immer erst der Beginn" der Arbeit.

Erstmeldung am 25. April, 10.09 Uhr. Letztes Update am 25. April 16.05 Uhr.

Titelfoto: Hauptzollamt Köln

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