Flughafen Köln/Bonn: Lahme Sicherheitskontrollen sind ein Fiasko!

Köln - Am Flughafen Köln/Bonn stocken die Sicherheitskontrollen. Das beauftragte Unternehmen hat zu wenig Personal. Passagiere müssen vor allem abends lange Wartezeiten ertragen.

Die Sicherheitskontrollen am Flughafen Köln/Bonn laufen nur schleppend. Personal fehlt.
Die Sicherheitskontrollen am Flughafen Köln/Bonn laufen nur schleppend. Personal fehlt.  © Thomas Banneyer/dpa

In den letzten Tagen häuften sich wieder die langen Schlangen am Flughafen Köln/Bonn.

Passagiere mussten teils bis zu einer Stunde lang an der Sicherheitskontrolle warten. So berichten es mehrere Kölner Medien.

Die Ursache ist klar: Beim beauftragten Unternehmen Securitas fehlt Personal. Der Krankenstand sei momentan hoch, so ein Unternehmenssprecher.

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Die langsamen Kontrollen haben Folgen.

"Laut Informationen aus dem Umfeld der Airlines in Köln/Bonn kommt es so dazu, dass rund 70 Reisende pro Woche ihren Flieger verpasst haben", berichtete kürzlich der Kölner Stadt-Anzeiger.

Das ist für den Kölner Flughafen unwürdig und für Passagiere ein Fiasko.

Die Ursache ist hausgemacht. Die Bundespolizei, die früher die Kontrollen durchführte, hat die Kontrollen ganz offiziell ausgelagert.

Unternehmen verweist auf hohen Krankenstand

Der Flughafen Köln muss sich auf die Sommer-Reisewelle vorbereiten und besser aufstellen.
Der Flughafen Köln muss sich auf die Sommer-Reisewelle vorbereiten und besser aufstellen.  © Thomas Banneyer/dpa

Momentan führt Securitas die Kontrollen durch.

Das private Unternehmen rechnet somit ganz genau nach, wie viele Angestellte für die Kontrollen notwendig sind und wie der Konzern mit dem Auftrag trotzdem Gewinn machen kann.

Nach Corona und dem Erstarken der Fluglust nehmen die Passagierzahlen rasch zu.

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Zu rasch: Die Ausbildung der Kontrolleure hinkt momentan hinterher. Und die Sommerferien nahen mit schnellen Schritten. Wenn die Bundespolizei kein eigenes Personal einsetzt, könnte die Situation weiter eskalieren.

Laut KStA seien bereits in einem Fall Bedienstete der Bundespolizei wieder eingesetzt worden. Bislang nur für Hilfsdienste.

Die gesamte hausgemachte Situation ist für Reisende ärgerlich. Es wirft insgesamt ein schlechtes Licht auf den Flughafen Köln/Bonn, der mit Frankfurt und Düsseldorf starke Konkurrenten in der Umgebung hat.

Gewerkschaftssprecher Özay Tarim von Verdi Düssel-Rhein-Wupper vertrat gegenüber dem Express eine klare Meinung: "Die Passagierkontrollen gehören eigentlich in die Hand des Öffentlichen Dienstes. In Bayern läuft das so, da hören Sie diese Diskussionen gar nicht. Wir werden vermutlich wieder Mahnwachen organisieren – denn das ist kein Zustand."

Titelfoto: Thomas Banneyer/dpa

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