Zahlen sind da: So viele Jobs wurden im Kölner Einzelhandel durch Corona zerstört

Köln – Der Einzelhandel hat unter den Lockdowns der Corona-Pandemie gelitten. Die Stadt Köln hat jetzt Zahlen veröffentlicht, die zeigen, wie beschwerlich manche Branchen durch die vergangenen zwei Jahre gekommen sind.

Die Kauflust der Menschen in Köln hat in den vergangenen Jahren nachgelassen. (Symbolbild)
Die Kauflust der Menschen in Köln hat in den vergangenen Jahren nachgelassen. (Symbolbild)  © Thomas Banneyer/dpa

Viele Menschen mussten in den vergangenen zwei Jahren auf die finanzielle Bremse drücken. Etliche haben ihre Jobs verloren, zudem stiegen die Lebenshaltungskosten.

Diese Auswirkung merkt auch der Einzelhandel. Auch wenn das Online-Geschäft zugelegt hat, sehen die Zahlen nicht überall rosig aus. Die veröffentlichten Bilanzen der Stadt zeigen den Zeitraum vom Dezember 2019 bis zum Dezember 2021 auf.

Das Ergebnis: Insgesamt mussten 2800 Arbeitsplätze abgebaut werden. Das entspricht einem Rückgang von 6,3 Prozent. Es heißt, dass die Arbeitsplatzverluste vor allem Beschäftigte in Supermärkten, Kaufhäusern und Geschäften im Bereich des Detailhandels trafen. Mit Letzterem sind Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gemeint, die Bekleidung, Schuhe, Lederwaren, Körperpflegemittel, Uhren und Schmuck verkaufen sowie jene, die in Apotheken arbeiten.

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Wo der Rückblick bereits wenig erfreulich ist, sind die Aussichten auf das Jahr 2022 zudem weiter pessimistisch.

Schildergasse attraktiver gestalten

Die Schildergasse soll attraktiver gestaltet werden, um Menschen zum Kaufen zu animieren.
Die Schildergasse soll attraktiver gestaltet werden, um Menschen zum Kaufen zu animieren.  © Oliver Berg/dpa

Insbesondere der Krieg in der Ukraine und die Preis-Anstiege in verschiedenen Sektoren lassen die Kaufbereitschaft sinken.

"Der Handelsverband Deutschland nimmt an, dass der deutsche Einzelhandel seinen Umsatz 2022 im Vergleich zum Vorjahr zwar nominal um rund drei Prozent auf 607 Milliarden Euro steigern wird, wobei dieser Zuwachs allerdings inflationsbereinigt einem realen Minus von zwei Prozent entspricht", beschreibt es die Stadt.

In der ganzen Sache ziemlich alarmierend: In den Branchen, in denen die meisten Menschen arbeiten – sprich, in Supermärkten und Kaufhäusern – ist der Rückgang am dramatischsten. Insgesamt wurden dort 1500 Stellen gestrichen. Zum Vergleich: Zwischen 2011 und 2019 gab es noch ein Plus von 876 Beschäftigten oder 8,3 Prozent.

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Die Stadt Köln will helfen. "Wir nutzen alle Möglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen, um unsere Geschäftszentren zu stärken", so Andree Haack, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Wirtschaft, Digitalisierung und Regionales. Dafür wolle man die Kölner Innenstadt attraktiver gestalten. Konkrete Pläne gibt es noch nicht.

Titelfoto: Thomas Banneyer/dpa

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