Warte-Fiasko am Flughafen Köln/Bonn: Polizei sucht zweites Sicherheitsunternehmen
Köln - Wer in den Sommerferien vom Flughafen Köln/Bonn in den Urlaub verreisen wollte, erlebte mit großer Wahrscheinlichkeit das Warte-Fiasko an der Sicherheitsschleuse.

Das Sicherheitsunternehmen Securitas setzt bis heute zu wenig Personal an den Kontrollen ein. Reisende müssen warten, verpassen Flüge.
Auch die Flughafen-Gesellschaft gestand am letzten Wochenende endlich öffentlich ein, was alle Reisende in den letzten Wochen fast täglich beobachten konnten.
"Am Wochenende ist es am Flughafen Köln/Bonn zu extremen Wartezeiten vor den Sicherheitskontrollen gekommen." Und ein weiteres Eingeständnis folgte: "Unzumutbare Zustände."
Die hoheitliche Aufgabe der Bundespolizei, abgetreten an die Privatwirtschaft, versagt am Flughafen Köln/Bonn.
Die aktuell zuständige Firma Securitas hatte am Wochenende "zeitweise weniger als 50 Prozent der planmäßig notwendigen Spuren an der Sicherheitskontrolle geöffnet". Das teilte der Flughafen mit und versprach Besserung.
Urlaub, Personalmangel, Krankheiten - das sind alles legitime Ausreden. Weil der Flughafen aber in öffentlicher Hand ist, müssen Bund, Land NRW, Stadt Köln und Stadt Bonn rasch handeln.
Securitas verspricht kurzfristige Besserung bei Sicherheitskontrolle

Nach Angaben der Bundespolizei laufe die Suche nach einem zusätzlichen Sicherheitsunternehmen bereits.
Bis zum Sonntag hätten Unternehmen die Möglichkeit, sich für die Passagierkontrolle zu bewerben, berichtete der WDR.
Ob der Auftrag bereits im August vergeben wird, bleibt fraglich.
Die Sommerferien in NRW enden dann ohnehin. Für Familien, die mal eine Woche mit ihren Kindern auf Mallorca entspannen wollten, kommt die Entlastung zu spät.
Viele mussten bei der An- und Abreise das Warte-Fiasko erleben oder verpassten sogar ihre Flüge.
Securitas versprach derweil am Mittwoch auch kurzfristige Hilfe.
Das Team am Standort Köln-Bonn werde in den kommenden Wochen weiter verstärkt, hieß es beim Kölner Stadt-Anzeiger. An bestimmten Positionen in der Sicherheitskontrolle würden auch zusätzlich Hilfskräfte eingesetzt.
Am vergangenen Wochenende half das nicht.
Titelfoto: Sascha Thelen/dpa