Ehemaliger RTL-Moderator Geert Müller-Gerbes ist tot

Bonn – Der Journalist und Talkshow-Pionier Geert Müller-Gerbes ist im Alter von 83 Jahren in Bonn gestorben.

Der frühere RTL-Moderator Geert Müller-Gerbes starb am Montag im Alter von 83 Jahren (Archivbild).
Der frühere RTL-Moderator Geert Müller-Gerbes starb am Montag im Alter von 83 Jahren (Archivbild).  © Achim Scheidemann/dpa

Das berichteten seine Söhne Stefan und Hartmut Müller-Gerbes am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Ihr Vater sei am Sonntag daheim im Kreis der Familie friedlich eingeschlafen.

Vor rund zehn Jahren hatte er eine schwere Krebserkrankung samt Rückfall überstanden.

Geert Müller-Gerbes kam in Jena auf die Welt und wuchs im Harz auf. Er studierte Jura, Geschichte und Soziologie.

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Von 1969 bis 1974 war er Pressereferent des Bundespräsidenten Gustav Heinemann. Ab 1976 arbeitete er für Radio Luxemburg als Deutschlandkorrespondent in Bonn.

Von 1984 an war er Chefkorrespondent für den RTL-Hörfunk und später für den damals neuen Privatfernsehsender RTL plus.

Von 1988 bis 1992 war Geert Müller-Gerbes Gastgeber der RTL-Sendung "Die Woche - Menschen im Gespräch". Von 1992 bis 1999 moderierte er die preisgekrönte RTL-Verbraucher-Sendung "Wie bitte?!" und wurde mit ihr bundesweit bekannt.

Müller-Gerbes erwarb sich den Ruf eines engagierten Anwalts der kleinen Leute

Die wöchentliche Samstagabend-Sendung erreichte durchschnittlich 4,3 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von fast 20 Prozent. Müller-Gerbes erwarb sich den Ruf eines engagierten Anwalts der kleinen Leute und die "Süddeutsche Zeitung" nannte ihn den "Rächer der Entnervten, den Robin Hood von RTL".

In einer weiteren RTL-Reihe mit Titel "Wir kämpfen für Sie", die der Sender in Zusammenarbeit mit den Kirchen produzierte, schilderte er Schicksale von Menschen, die unverschuldet in Not geraten waren.

Im Jahr 2000 gab er die Co-Moderation der WDR-Talkshow ab und zog sich ins Privatleben zurück. Müller-Gerbes war seit 1962 mit einer Patentanwältin verheiratet und hatte vier Söhne.

Titelfoto: Achim Scheidemann/dpa

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