Fußball-WM: Kölner Grünen rufen öffentlich zum Boykott auf und haben eine Idee

Köln – In drei Tagen ist Anstoß: Dann wird die umstrittene Weltmeisterschaft in Katar beginnen. Etliche Menschen boykottieren das Spektakel, zahlreiche Kölner Kneipen ziehen nach - und jetzt auch die Kölner Grünen.

Viele Fußballfans, wie hier die Hamburger Fans im Olympiastadion, rufen zum Boykott der WM auf.
Viele Fußballfans, wie hier die Hamburger Fans im Olympiastadion, rufen zum Boykott der WM auf.  © Soeren Stache/dpa

"Ausbeutung und Diskriminierung von Niedriglohnimmigrant*innen, Verfolgung und Bestrafung von Homosexuellen und die Unterdrückung von Frauen waren und sind trauriger Alltag in dem Wüstenstaat Katar", heißt es in einem offiziellen Statement der Partei.

Seit der Vergabe im Jahr 2010 seien rund um die WM-Baustellen etwa 15.000 Menschen gestorben. Die Grünen beziehen sich dabei auf Zahlen der Menschenrechtsorganisation Amnesty International.

Die Mitglieder der Partei schließen sich damit etlichen Kölner Kneipen an, die in den kommenden Wochen keine Spiele übertragen werden und "ganz normal" weitermachen.

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Zwar könne man mit dem Vorhaben eines Boykotts das Unrecht nicht mehr ungeschehen machen, heißt es, jedoch könne es die Probleme sichtbar machen.

Grüne sprechen sich gegen die WM in Katar aus

Etliche Kneipen boykottieren WM

Rudelgucken im klassischen Sinne wird man in vielen Kölner Kneipen vergeblich suchen. (Symbolbild)
Rudelgucken im klassischen Sinne wird man in vielen Kölner Kneipen vergeblich suchen. (Symbolbild)  © Sebastian Gollnow/dpa

"Je weniger Menschen eine solche Weltmeisterschaft sehen wollen, desto weniger profitabel wird sie für die FIFA und ihre Funktionäre - und dies scheint leider die einzige Sprache zu sein, die sie verstehen", schreiben die Grünen.

Da sie allerdings nicht einfach nur zum Boykott aufrufen möchten, haben die Kölner Parteimitglieder eine Idee.

Den 14 Kneipen im Belgischen Viertel sowie weiteren Gasthäusern im gesamten Stadtgebiet drohen Umsatzeinbußen. Daher rufen die Grünen die Kölnerinnen und Kölner auf, sich dennoch in den Kneipen zu verabreden und etwas zu trinken - auch ohne Übertragung. Denn dort könne man auf Menschenrechte anstoßen, heißt es auf der Website.

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Zudem teilt die Partei eine Karte, auf der sich alle Bars und Kneipen befinden, die den Boykott unterstützen.

Titelfoto: Soeren Stache/dpa

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