Köln legt sich fest: Genderneutrale Toilette an Humboldt-Gymnasium
Köln – Die Stadt Köln möchte mit gutem Beispiel vorangehen und dem Zeitgeist entsprechen: In einem Pilotprojekt plant die Gebäudewirtschaft der Stadt eine genderneutrale Toilette am Humboldt-Gymnasium.
Das größte Gymnasium in der Kölner Innenstadt soll künftig als Vorbild fungieren. Es werden Erfahrungen gesammelt, die unter Umständen in andere Projekte fließen.
Um das Projekt für alle Beteiligten realisierbar zu machen, wurden einige Standards festgelegt. Denn oftmals ist es so, dass sich Menschen, die sich nicht den gängigen Geschlechterbildern zuordnen lassen, diskriminiert fühlen. Oftmals finden in geschlechtergetrennten Toilettenanlagen sogar Beleidigungen, Raumverweise oder Gewaltandrohungen statt.
Studien zeigen außerdem, dass sich bis zu vier Prozent der "Generation Z" (geboren nach 1997) weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zuordnen. Gerade an weiterführenden Schulen sei der Bedarf an Unisex-Toiletten daher höher, heißt es.
"Genderneutrale Toilettenanlagen sollen einen Schutzraum für die Nutzenden darstellen. Dieser Schutzraum bietet die notwendige Intimität in Bezug auf geschlechtliche Identität, Hygiene sowie Religiosität", erklärt es die Stadt.
Unisex-Toiletten sollen Standard werden
Um einen sicheren Ort zu schaffen, werden allerdings keine großen Räume für mehrere Nutzende errichtet, sondern ausschließlich Einpersonenanlagen. Geschlechtergetrennte Toilettenanlagen sowie barrierefreie Toiletten bleiben am Humboldt-Gymnasium zusätzlich bestehen.
Künftig soll zudem bei Neuplanung von Schulen und städtischen Gebäuden die Möglichkeit der Einrichtung von Unisex-Toiletten gegeben sein.
Titelfoto: Stefan Puchner/dpa