Von Überwachungskamera überführt: Altenpflegerin schlägt Seniorin (88) ins Gesicht

Düsseldorf - Eine Altenpflegerin muss 15.000 Euro Strafe zahlen und darf ein Jahr lang nicht in ihrem Beruf arbeiten, weil sie eine demente Seniorin geschlagen hat.

Das 88-jährige Opfer ist inzwischen einem Krebsleiden erlegen. (Symbolbild)
Das 88-jährige Opfer ist inzwischen einem Krebsleiden erlegen. (Symbolbild)  © Sebastian Gollnow/dpa

Das hat das Düsseldorfer Landgericht am Montag entschieden und damit das Urteil der Vorinstanz bestätigt. "Es ist nicht auszuschließen, dass sie in einer Überforderungssituation wieder ähnlich handelt", sagte die Richterin.

Die 49-Jährige hatte bereits in erster Instanz gestanden, in der Nacht die Kontrolle verloren und die demente Rentnerin zweimal geohrfeigt zu haben. "Ich weiß nicht, was mich geritten hat", sagte sie. "Ich habe noch nie vorher geschlagen."

Sie habe eine besonders "stressige Nachtschicht" gehabt und damals gemeinsam mit drei weiteren Pflegekräften 183 Bewohner betreuen müssen. Dann habe sich die 88-Jährige gegen jede Hilfe vehement gewehrt und ihr die Brille vom Kopf geschlagen.

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Eine heimlich installierte Überwachungskamera nahm auf, wie die 49-Jährige der Seniorin daraufhin zweimal ins Gesicht schlägt. Die Überwachungskamera hatte die Tochter der Bewohnerin heimlich in einem Bilderrahmen im Zimmer der Mutter versteckt.

"Meine Mutter hatte mehrfach Hämatome und ich wollte wissen, was da passiert." Nicht angeklagt waren zwei weitere Übergriffe auf die Rentnerin, die erst nach der ersten Verurteilung auf den Aufnahmen entdeckt worden waren. Die 88-Jährige war wenig später einem Krebsleiden erlegen.

Der Verteidiger hatte von Augenblicksversagen gesprochen und für seine Mandantin eine moderate Geldstrafe und das Aussetzen des Berufsverbots zur Bewährung gefordert. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Titelfoto: Sebastian Gollnow/dpa

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