Blindheit droht! Laut Studie geraten Desinfektionsmittel bei Kindern immer öfter ins Auge

Paris - In Zeiten der Coronavirus-Pandemie spielt Desinfektionsmittel eine weitaus größere Rolle als in den Tagen zuvor. Die Flüssigkeit schützt vor gefährlichen Viren, doch sie kann selbst ebenso zur Gefahr werden, wenn etwas davon ins Auge gerät.

Desinfektionsspender sind während der Coronavirus-Pandemie allgegenwärtig geworden. (Symbolbild).
Desinfektionsspender sind während der Coronavirus-Pandemie allgegenwärtig geworden. (Symbolbild).  © 123RF / wckiw

Eine französische Studie hat herausgefunden, dass speziell unter Kindern die Zahl von Augenverletzungen im Vergleich zu 2019 beträchtlich zugenommen hat, berichtet Daily Mail.

So sollen Händedesinfektionsmittel für insgesamt 15 Prozent der Verletzungen durch chemische Augenspritzer verantwortlich sein.

Außerdem wurden 2020 63 Fälle gemeldet, dass Kinder im öffentlichen Raum Händedesinfektionsmittel in die Augen bekamen. Im Vorjahr 2019 hatte es keine Fälle gegeben.

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Der Unterschied zwischen diesen beiden Zahlen erklärt sich damit, dass Händedesinfektionsmittel, meist aus Alkohol bestehend, zum Schutz vor Corona bei mehr Menschen vorrätig sind.

Als Läden noch geöffnet waren, standen fast überall Spender mit Desinfektionsmittel für die Handhygiene bereit. Dies bot laut der Untersuchung französischer Forscher jedoch ebenso eine Gefahrenquelle, da sich die Desinfektionsspender zwar in Hüfthöhe von Erwachsenen, aber auch in Kopfhöhe von Kindern befanden.

Vierjährige erleidet Hornhaut-Geschwür durch alkoholisches Desinfektionsmittel

Zwei schwere Fälle der Augenverletzungen von Kindern: Bei einer Vierjährigen heilte ein Geschwür auf der Hornhaut binnen zwei Wochen wieder ab. Ein Fünfjähriger musste im Krankenhaus behandelt werden, war nach fünf Tagen wieder geheilt.

Im schlimmsten Fall hätte laut den Forschern auch Blindheit bei Patienten auftreten können. Deshalb ist es den Wissenschaftlern ein besonderes Anliegen, darauf zu verweisen, dass Kindern alkoholische Desinfektionsmittel nur in der Gesellschaft von Erwachsenen nutzen.

"Händewaschen mit Wasser und Seife sollte als sicherere vorbeugende Maßnahme in erster Linie gefördert werden", lautet ein weiteres Fazit der Wissenschaftler.

Titelfoto: 123RF / wckiw

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