Nach tödlichen Schüssen auf Jesse L. (†19): Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen dessen Freund
Leipzig - Knapp fünf Monate nach dem Fund einer Leiche in Schkeuditz sind die Ermittlungen in diesem Fall abgeschlossen. Einem 20-Jährigen aus dem Bekanntenkreis des Opfers wird nun bald der Prozess gemacht.

Dem 20-jährigen Deutschen wird nach Angaben der Justizbehörde Mord in Tateinheit mit besonders schweren Raub mit Todesfolge, Handel mit größeren Mengen an Betäubungsmitteln und der unerlaubte Besitz einer Waffe vorgeworfen.
Jesse L. war am 11. Januar auf dem Rückweg von Halle verschwunden – eine Woche lang hatte die Polizei nach ihm gesucht und schließlich seine Leiche auf einem Feld bei Schkeuditz entdeckt. Der Angeklagte soll Jesse L. am Abend des 11. Januar heimtückisch und aus Habgier erschossen und sich dann mehrere Sporttaschen des 19-Jährigen angeeignet haben, die mit Cannabis- und Marihuana-Blüten gefüllt waren. Beide jungen Männer sollen in Drogengeschäfte verstrickt gewesen sein.
Wie TAG24 bereits berichtete, soll es sich bei dem Angeklagten um Max D. handeln, einen Freund des Opfers. Während noch nach dem Vermissten gesucht worden war, hatte sich der 20-Jährige erst als Zeuge gemeldet, um die Ermittlungen vermeintlich voranzubringen. Als sich das Verfahren gegen ihn richtete, beschloss er, über die Tat zu schweigen. Seit dem 18. Januar sitzt der Angeklagte in U-Haft.

"Anhaltspunkte für eine Tatbeteiligung einer weiteren Person haben die Ermittlungen nicht ergeben", teilte die Staatsanwaltschaft mit. Die Ermittlungen seien somit abgeschlossen - genaue Daten für einen Prozess sind noch nicht bekannt.
Titelfoto: Michael Strohmeyer