Respektlos! Schmierfinken besudeln Leipziger Steindenkmal
Von Anke Brod
Leipzig - Gerade saniert und schon beschmiert! Die sogenannte Gletschersteinpyramide auf dem Gustav-Schwabe-Platz im Leipziger Stadtteil Stötteritz war kürzlich erst aufwendig gereinigt worden. Die Stadt ließ dabei Vermoosungen und Graffiti beseitigen sowie gerissene Fugen ausbessern. Doch die Mühe der Arbeiter war offenkundig umsonst.

Wie Anwohner TAG24 bei einem Spaziergang erzählten, war das imposante Kunstwerk nur wenige Tage später bereits wieder mit Farbe verhunzt. Spaziergänger und Gassigeher sind seither traurig, bietet ihnen die liebevoll angelegte Grünoase an der Ludolf-Colditz-Straße rund um das Steindenkmal doch Kurzerholung und Verschnaufpausen auf Parkbänken.
"So ein schönes Allgemeingut derart mit Füßen zu treten, ist mehr als respektlos", lauten einhellig die Meinungen vor Ort.
Besagter Gustav-Schwabe-Park mit seiner Gletschersteinpyramide sowie der direkt angrenzende Gregoryplatz genießen Kulturdenkmalschutz. Die Steinpyramide an sich ist sechs Meter hoch und wurde 1903 komplett aus den für Stötteritz typischen Findlingen erbaut. Ein Jahr später entstand der angrenzende Gregoryplatz mit seiner Findlingsmauer.
2000 war die eindrucksvolle Pyramide auf Initiative von Professor Dr. Klaus Bente (Institut für Mineralogie, Kristallographie und Materialwissenschaften, Universität Leipzig) schon einmal saniert worden. Das gesteinskundliche Kulturgut sollte auf alle Fälle bewahrt werden.

Und aktuell wurde über 20 Jahre danach erneut die Auffrischung der Steinsubstanz fällig - doch diesmal erstrahlte das Denkmal nur kurz im frischen Glanz...
Titelfoto: Anke Brod