Alpenverein kämpft um Kletterparadies "Holzberg": Sportler haben jetzt Zugangsverbot

Thallwitz - Kletterer kämpfen am beliebten Holzberg bei Thallwitz (Landkreis Leipzig) gegen eine Bau-Firma. Jetzt dürfen die Sportler ihr Kletter-Idyll nicht mehr betreten.

Mit seiner 40 Meter hohen Felswand ist der Holzberg beliebt bei Gipfel-Stürmern.
Mit seiner 40 Meter hohen Felswand ist der Holzberg beliebt bei Gipfel-Stürmern.  © Olaf Rieck

Der Kampf begann 2018, als das Bau-Unternehmen Kafril den Holzberg kaufte. Die Leipziger Sektion des Deutschen Alpenvereins (DAV) befürchtet, dass die Firma den früheren Steinbruch mit Bau-Schutt verfüllen wird.

Der DAV wollte nach eigenen Angaben den Holzberg kaufen und bot der Firma einen alternativen Standort an - im Tagebau Schleenhain südlich von Leipzig.

"Jetzt hat die Firma das Kaufangebot abgelehnt", klagt Toni Werner (36), Vorsitzender des DAV Leipzig. "Wir dürfen das Gelände nicht mehr betreten." Damit sei eines der beliebtesten Kletter-Gebiete Mitteldeutschlands in Gefahr. Laut BUND Sachsen ist der Holzberg außerdem ein Naturparadies, das 47 Vogel- und zehn Fledermausarten Schutz biete.

Leipzig: Das Darkflower ist gerettet! Wer jetzt weitermacht und wann es wieder losgeht
Leipzig Kultur & Leute Das Darkflower ist gerettet! Wer jetzt weitermacht und wann es wieder losgeht

Das Bau-Unternehmen Kafril hält auf TAG24-Anfrage dagegen, dass die Verfüllung noch gar nicht sicher sei. "Aktuell laufen biologische und geologische Untersuchungen für weitere Planungen."

Ein alternativer Standort sei bisher nicht zu finden gewesen. Kafril habe den Kletterern nicht das Betreten verboten. Es sei lediglich der bestehende Nutzungsvertrag mit dem DAV ausgelaufen.

Toni Werner (36) vom Deutschen Alpenverein klettert selbst gerne am Holzberg.
Toni Werner (36) vom Deutschen Alpenverein klettert selbst gerne am Holzberg.  © Toni Werner/Deutscher Alpenverein

Die Verteidiger des Holzbergs haben eine Petition gestartet, wollen die Politik um Hilfe bitten. "Aufgeben ist keine Option", sagt DAV-Leipzig-Chef Werner.

Titelfoto: Montage Olaf Rieck ; Toni Werner/Deutscher Alpenverein

Mehr zum Thema Leipzig Kultur & Leute: