Das ganz besondere Museum: Bei diesem Sammler hat die Bahn beste Karten

Oschatz - Per Ansichtskarte unterwegs auf den Schienen der Welt: Das Eisenbahn-Postkarten-Museum in Oschatz (Landkreis Nordsachsen) lädt zu einer besonderen Zeitreise ein ...

Museumsleiter Günther Hunger (71) präsentiert stolz das Hinweisschild auf sein kleines Lebenswerk.
Museumsleiter Günther Hunger (71) präsentiert stolz das Hinweisschild auf sein kleines Lebenswerk.  © Waltraud Grubitzsch/ dpa

Mehr als 5000 Post- und Ansichtskarten sowie Exponate rund um die Eisenbahn hat der ehemalige Bildjournalist Günther Hunger (71) aus aller Welt zusammengetragen. In vier Räumen präsentiert er im Südbahnhof die Ausbeute seiner Leidenschaft.

"Schon als Kind fing ich an, Postkarten zu sammeln. Ich träumte davon, Lokführer zu werden. Dann kam das Leben anders, doch das schöne Hobby der Philokartie behielt ich ein Leben lang bei", sagt er.

Das Museum gibt es seit 2019 - fertiggestellt zum 150. Jubiläum der Post- und Ansichtskarte. "Dieses Schmuckstück habe ich in Eigeninitiative, mit fleißigen Handwerkern und vielen Sponsoren geschaffen", sagt Hunger. Zu bestaunen gibt es sogar einen Postkarten-Automaten sowie Briefkästen und Postbeutel aus Ost- und Westdeutschland.

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"Neue Exponate erhält man auf Flohmärkten oder bei Ansichtskartentauschbörsen. Unser Oschatzer Philokartistenstammtisch betreibt selbst jedes Jahr eine Tauschbörse."

Günther Hunger hält einen Bahnpostbriefkasten, der in den 20er- und 30er-Jahren an kleineren Bahnhöfen angebracht war.
Günther Hunger hält einen Bahnpostbriefkasten, der in den 20er- und 30er-Jahren an kleineren Bahnhöfen angebracht war.  © Waltraud Grubitzsch/ dpa

Hunger hofft auf zweiten Raum für sein Museum

Eine alte Postkarte von 1906 mit Grüßen aus dem Speisewagen.
Eine alte Postkarte von 1906 mit Grüßen aus dem Speisewagen.  © Waltraud Grubitzsch/ dpa

Ein Lieblingsexponat hat er allerdings nicht. "Bei so vielen Ansichtskarten wäre es beleidigend für alle anderen, sich auf eine festzulegen. Es gibt so viele schöne."

Doch bei seinen Träumen ist er sicher: "Ich wünsche mir eine weitere Räumlichkeit. Dass man sich in Ruhe hinsetzen kann, um Originalkarten anzuschauen, oder dass man einen Lesesaal hat, wo man Literatur einlesen kann. Es wäre schön, wenn man künftig eben nicht nur durch die Ausstellung gehen, sondern auch dort arbeiten kann."

Besuche sind möglich: sonntags von 10 bis 12 Uhr sowie 13 bis 17 Uhr, Eintritt frei.

Titelfoto: Waltraud Grubitzsch/ dpa

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