Sächsisches Ehepaar: Kreativ durch die Klopapier-Krise
Von Thomas Gillmeister
Leipzig - Klopapier- und Küchenrollenenden auf die Reste-Rampe? Das kommt für Eva (49) und Thomas (49) Groeneveld nicht infrage. Denn sie entwickeln mit den sonst so unbeachteten Pappkameraden Baukästen für Spielspaß und Talente-Workshops.
Info: www.pappmeister.de

In Corona-Zeiten zählen Toilettenpapier und Küchenrollen weltweit mit zu den begehrtesten Hamsterartikeln.
Wem zu Hause nun die Decke mit den eingedeckten Hygienevorräten auf den Kopf zu fallen droht, für den bietet das Leipziger Ehepaar Abwechslung an. Die Hauptrolle spielen dabei die übriggebliebenen Rohre nach dem Wisch und Weg.
Seit längerer Zeit schon ärgerten sich Eva und Thomas Groeneveld darüber, dass dieser Rest meistens einfach in der Papiertonne landet.
Deshalb überlegten sie, wie sie den Pappkameraden zu einer ganz neuen, tragenden Rolle verhelfen können.
Ihre Idee: praktische Verbindungselemente. "Rund anderthalb Jahre tüftelten wir nach Feierabend und an den Wochenenden, bis wir den Dreh mit Kugeln und Stiften raus hatten", erzählt Unternehmensberater Thomas Groeneveld.
"Die ersten 100 Stück stellten wir mühselig per Hand her und testeten sie mit Kindern von Freunden." Die Mädchen und Jungen waren ganz von der Rolle und verwandelten mithilfe der Verbindungselemente abgewickelte Rollen in Fantasiegebilde und Häuser zum Reinkrabbeln, Spaceshuttles, Burgen…

Das Spielexperiment war ein so großer Erfolg, dass die Leipziger die nächsten Schritte wagten. Sie ließen sich die Upcycling-Erfindung patentieren und gründeten "PappMeister". Inzwischen bieten sie über einen eigenen Onlineshop ein Starterset und verschiedene Baukästen an.
Titelfoto: PR