Tag des offenen Denkmals: Alte Gebäude voller Narben und Spuren

Leipzig/Göttingen/Bremen - Je älter ein Mensch wird, desto mehr hinterlässt das Leben Spuren in seinem Gesicht. Bei Bauwerken ist das nicht anders. Daran erinnert der Denkmaltag, der dieses Jahr in Leipzig startet.

Die Pagode im Englisch-chinesischen Garten im Schlosspark Oranienbaum. Als einer von mehr als 5000 Orten in Deutschland macht auch das Gartenreich Dessau-Wörlitz am Tag des offenen Denkmals mit.
Die Pagode im Englisch-chinesischen Garten im Schlosspark Oranienbaum. Als einer von mehr als 5000 Orten in Deutschland macht auch das Gartenreich Dessau-Wörlitz am Tag des offenen Denkmals mit.  © Jan Woitas/dpa/ZB

Am bundesweiten Tag des offenen Denkmals, der am heutigen Sonntag in Leipzig eröffnet wurde, können Besucherinnen und Besucher mehr über die Geschichte Hunderter Objekte im ganzen Land erfahren. Einige der Denkmäler sind sonst unzugänglich und öffnen nur am Aktionstag ihre Türen.

In Sachsen reicht die Spanne von Schlössern und Rittergütern über Fachwerkhäuser, Schul- und Bethäuser wie Kirchen bis zum wohl ältesten Gebäude von Pappendorf (Mittelsachsen). In Leipzig gibt es zudem sieben Schaubaustellen, wo Restauratoren, Bauforschern und Handwerkern über die Schulter geschaut werden kann.

Das Motto des Aktionstages in diesem Jahr: "KulturSpur. Ein Fall für den Denkmalschutz". Denkmäler seien "Zeugen vergangener Geschichten ihrer Bewohner und Erbauer", schrieb die Deutsche Stiftung Denkmalschutz zu dem Tag.

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Historische Narben, Ergänzungen und Weiterentwicklungen erzählten viel über ein Bauwerk und seine Bewohner.

An manchen Stellen wiegt die dokumentierte Geschichte schwer

In Goslar im Harz sollen zwischen Altstadt und dem Bergwerk Rammelsberg Spuren an alten Gebäuden oder Hinterlassenschaften des Bergbaus in der Landschaft gezeigt werden.
In Goslar im Harz sollen zwischen Altstadt und dem Bergwerk Rammelsberg Spuren an alten Gebäuden oder Hinterlassenschaften des Bergbaus in der Landschaft gezeigt werden.  © Swen Pförtner/dpa

Der Tag der offenen Tür solle auch auf die vielen Beteiligten am Denkmalschutz hinweisen - von den Eigentümern über Denkmalpfleger, Restauratoren und Bauforscher bis hin zu Architekten und Handwerkern.

An manchen Stellen wiegt die dokumentierte Geschichte schwer: In einer Ausstellung zur NS-Zwangsarbeit in Göttingen beispielsweise werden Barackenteile des KZ-Außenlagers Duderstadt gezeigt.

In Bremen sind das Rathaus, die Bremische Bürgerschaft und viele Kirchen geöffnet. Das Übersee-Museum zeigt verbliebene Spuren der Zerstörung durch Bomben im Zweiten Weltkrieg.

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Mit dem seit 1993 jährlich stattfindenden Aktionstag will die Deutsche Stiftung Denkmalschutz Aufmerksamkeit auf die Denkmalpflege richten.

Titelfoto: Jan Woitas/dpa/ZB

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