Wie kommt der Weltkriegsschrott in den Elster-Saale-Kanal?

Leipzig - Brisanter Job unter einer der am meisten befahrenen Straßenbrücken Leipzigs: Munitionstaucher beginnen am Montag mit der Bergung von Weltkriegsschrott aus dem Elster-Saale-Kanal - direkt unter der B 181.

Der Elster-Saale-Kanal mit der B181-Brücke - unter Wasser sollen größere Mengen Waffen und Munition lagern.
Der Elster-Saale-Kanal mit der B181-Brücke - unter Wasser sollen größere Mengen Waffen und Munition lagern.  © Silvio Bürger

In den letzten Kriegstagen 1945 haben Wehrmachtsverbände vielerorts in Sachsen auf der Flucht vor den anrückenden Amerikanern ihre Waffen und Munition einfach in Gewässern versenkt. So auch im Leipziger Westen. Ein hochbetagter Kriegsveteran hatte die Polizei auf die Brücke Merseburger Straße aufmerksam gemacht, von der aus Lkw-Ladungen an Kriegsgerät in den Elster-Saale-Kanal verkippt wurden.

Zusammen mit dem Kampfmittelbeseitigungsdienst der Polizei sei dem Verdacht nachgegangen worden, berichtete Hubert Stratmann vom zuständigen Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt in Dresden. "Es wurden intensive Recherchen mit Luftbildauswertungen und Sonarpeilungen an Land und auf dem Wasser durchgeführt." Dabei wurden mehrere Fundstellen markiert.

Am kommenden Montag beginnt nun eine große Berge-Aktion, die bis Anfang Februar andauern wird. Taucher einer Spezialfirma sollen den in bis zu vier Meter Tiefe im Schlamm steckenden Kriegsschrott bergen. Den Angaben zufolge handelt es sich überwiegend um Handfeuerwaffen sowie deren Munition, Panzerfäuste und Handgranaten.

Da das Tauchgebiet unmittelbar an und unter der Brücke ist, wird die B181 an dieser Stelle jeweils montags bis donnerstags von 5 bis 15 Uhr für sämtlichen Verkehr gesperrt. Zwischen dem 23. Dezember und dem 2. Januar ruhen die Arbeiten, ist die Brücke ganztägig passierbar.

Titelfoto: Silvio Bürger

Mehr zum Thema Leipzig Kultur & Leute: