Leipzig - Leipzigs Stadtmodell des Jahres 1823 war bisher nur bei einem Besuch im alten Rathaus zu bewundern, doch jetzt beeindrucken die jahrhundertealten Mauern auch digital.

Das 25 Quadratmeter große Modell lädt Besucher des Stadtgeschichtlichen Museums auf eine Zeitreise ein, bei der ein ganz anderes Leipzig entdeckt werden kann. Es zeigt die Messestadt, in der sich damals ein noch kleiner Theodor Fontane (1819-1898) herumgetrieben hat.

Nachdem das eindrucksvolle Modell von 2020 bis 2022 wegen Sanierungsarbeiten nicht ausgestellt werden konnte, nutze das Museum die Zeit, um einen anderen Weg zu finden, Interessierten einen authentischen Blick in die Geschichte der Stadt gewähren zu können.

Gemeinsam mit dem Entwicklerteam des IT-Dienstleisters Lecos GmbH, dem Stadtgeschichtlichen Museum und dem Stadtplanungsamt wurde das Modell digitalisiert, wofür es 450 Mal aus verschiedenen Perspektiven fotografiert wurde.

Die virtuelle Version habe nicht nur den Vorteil, dass sie nun von Geschichts-Fans jederzeit virtuell bestaunt werden kann, sondern bietet auch eine Möglichkeit, das fragile Modell zu archivieren und im Notfall mithilfe eines 3D-Druckers eine Kopie zu erzeugen.

In der interaktiven Anwendung können Nutzer 26 historische Gebäude begutachten, die sie entweder im Modell entdecken oder auch über eine Liste auswählen können.

Neben zahlreichen Informationen zu den Gebäuden stellt das digitale Modell auch berühmte Persönlichkeiten des Leipzigs vor 200 Jahren vor, zeigt historische Zeichnungen, visualisiert Adressen und zeigt die eigene Position, ist man in der Innenstadt unterwegs. Insgesamt zeigt das Modell 1658 Gebäude.

Ab sofort lädt das Modell auf der Seite der Stadt Leipzig zum Ausprobieren und Erkunden ein.