Leipzig: Polizei korrigiert Demo-Teilnehmerzahl deutlich nach unten

Leipzig - Nach teils gewalttätig verlaufenen "Tag X"-Demonstrationen am Mittwoch, Freitag und Samstag im Zusammenhang mit der Verurteilung der Linksradikalen Lina E. (28) fand auch am gestrigen Montag ein Aufzug in Leipzig statt - mit einigen wenigen Zwischenfällen und deutlich weniger Teilnehmern als von den Veranstaltern kommuniziert.

Laut Polizei nahmen in der Spitze 1300 Personen an der Demo am Montag teil. Die Veranstalter sprachen zwischenzeitlich von bis zu 3000.
Laut Polizei nahmen in der Spitze 1300 Personen an der Demo am Montag teil. Die Veranstalter sprachen zwischenzeitlich von bis zu 3000.  © Leipzig Livereport

Größtenteils verlief die Demo unter dem Motto "Grundrechte gelten auch in Leipzig" störungsfrei.

Bereits vor der um 18.30 Uhr planmäßig gestarteten Versammlung am Alexis-Schumann-Platz nahe der Kurt-Eisner-Straße erhielt ein 18-jähriger Deutscher zwei Anzeigen. Der junge Mann habe sich auf dem Weg zum Treffpunkt vermummt und Beamte beleidigt, wie die Leipziger Polizei am Dienstag mitteilte.

Nach Verlesen der Auflagen bewegten sich die Teilnehmer auf der Karl-Liebknecht-Straße in Richtung Innenstadt. Laut Polizei in der Spitze "nur" mit 1300 Personen statt der von den Veranstaltern verkündeten 2000 bis 3000.

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Weil es einige weitere Vermummungen sowie einen Pyroeinsatz gab, stoppte der Tross gegen 19.26 Uhr. "Die Versammlungsleiterin wirkte auf die Teilnehmer bezüglich des Ablegens von Vermummungsgegenständen ein, sodass der Aufzug 19.30 Uhr weiterlaufen konnte", sagte Polizeisprecherin Sandra Freitag.

Grundrechte gelten auch in Leipzig: Sieben Ermittlungsverfahren gegen Demo-Teilnehmer

Polizisten sicherten die Demo ab, wurden vereinzelt aber auch angegriffen.
Polizisten sicherten die Demo ab, wurden vereinzelt aber auch angegriffen.  © Silvio Bürger

Außerdem wollte ein Versammlungsteilnehmer (47) den Angaben zufolge einen Streamer angreifen. Einsatzkräfte haben den Übergriff aber unterbinden können. Weil der 47-Jährige Widerstand leistete, wird gegen ihn - auch wegen der versuchten Körperverletzung - ermittelt.

Während einer weiteren polizeilichen Maßnahme sollen zwei noch unbekannte Demonstranten Beamte angegriffen haben. Auch hier läuft ein Ermittlungsverfahren wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte.

Nach einer Zwischenkundgebung gegen 20 Uhr auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz lief der Aufzug auf dem Innenstadtring bis zum Richard-Wagner-Platz, wo die Versammlung kurz vor 21.45 Uhr beendet wurde.

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"Insgesamt wurden sieben Ermittlungsverfahren wegen der bereits erläuterten Straftaten sowie vereinzelten Verstößen gegen das Versammlungsgesetz eingeleitet", bilanzierte Polizeisprecherin Sandra Freitag.

Titelfoto: Leipzig Livereport

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