Leipzig: Warum sich das Porsche-Werk elf Schafe als Leiharbeiter hält
Leipzig - Für sein Offroad-Gelände hat sich das Leipziger Porsche-Werk neue Leiharbeiter geholt. Elf finnische Landschafe sollen sich dort der Landschaftspflege widmen. Das 132 Hektar große Testgelände ist schon heute eines der größten Biotope der Messestadt.

Wenn es nicht gerade in Strömen regnet, dann summt und brummt es derzeit im südöstlichen Areal des weitläufig angelegten Werksgeländes.
Was nicht an den Autos liegt, die hier gebaut werden, sondern an den Millionen Bienen und Insekten, die über sattes Grün schwirren.
Auf 12.600 Quadratmetern hat die Sportwagenschmiede auf ihrem Offroad-Gelände Blühwiesen voller Flockenblumen, Rot-Klee, Fingerkraut, Schafgarbe, Disteln und Rainfarn wachsen lassen.
"Um dem Insektensterben entgegenzuwirken, werden vor allem langfristige Lebensräume benötigt", sagt Porsches Leipziger Naturschutz-Beauftragte Beke Dubbels. Dafür habe man die Blühwiesen aufbereitet.
Neben den rund drei Millionen Honigbienen leben hier auch 33 Tagfalter- und zwei Widderchen-Arten.
Auerochsen und Exmoor-Ponys bekommen neue Kollegen

Das Offroad-Gelände hat heute die Größe von etwa 185 Fußballfeldern.
Eine Herde Auerochsen lebt dort, ebenso eine große Meute Exmoor-Ponys.
Und diese grasenden Landschaftspfleger haben nun neue Kollegen bekommen.
In Kooperation mit einem einheimischen Schäfer seien die Landschafe angesiedelt worden, berichtet Dubbels. Die gefräßigen "Leiharbeiter" sollen sich bis Oktober um die Grünflächenpflege kümmern.
Eine Win-win-Situation, erklärt Schäfer Lars Kühne. "Ich erhalte eine ertragreiche Weidefläche und Porsche kann auf die mechanische Bewirtschaftung der Grünfläche verzichten. Gleichzeitig schafft die Beweidung Lebensräume für Vogelarten und eine abwechslungsreiche Pflanzenwelt."
Titelfoto: Montage: Alexander Bischoff; Porsche Werk Leipzig