Friedwald in Leipzig: Bekommen die Leipziger nun einen eigenen Friedwald?

Von Anke Brod

Leipzig - Das schwierige Thema Tod rückt aus der gesellschaftlichen Tabuzone heraus: Immer mehr Menschen denken inzwischen beizeiten über die Form ihrer späteren Bestattung nach. Laut der überregional agierenden Gesellschaft "FriedWald GmbH" lässt eine "Jenseitsstudie" dabei deutlich den Trend zur Beisetzung im Wald erkennen. In der Messestadt fehlt solch ein naturnaher Trauerort bisher.

Immer mehr Menschen wollen sich nach dem Tod in einem sogenannten Friedwald beisetzen lassen. Bekommt nun auch Leipzig einen solchen Ort? (Symbolbild)
Immer mehr Menschen wollen sich nach dem Tod in einem sogenannten Friedwald beisetzen lassen. Bekommt nun auch Leipzig einen solchen Ort? (Symbolbild)  © Anke Brod

Nun brachte Stadtrat Marius Beyer (23) als stellvertretender Vorsitzender der Leipziger AfD-Fraktion eine entsprechende Petition auf den Weg. "Leipzig hat bedauerlicherweise keinen eigenen Bestattungswald", meint er und verdeutlicht: "Dabei gibt es sicherlich genügend LeipzigerInnen, die nach dem Ableben in ihrer Heimatstadt verweilen möchten, aber eine Bestattung auf Friedhöfen ablehnen."

Der rund 30 Kilometer entfernte Planitzwald bei Bennewitz ist bisher das einzige Angebot in der Umgebung. Allerdings seien Besuche für mobilitätseingeschränkte Angehörige von Leipzig aus dorthin kaum möglich, zeigt Beyer auf. Er fordert: "Insofern sollte die größte sächsische Stadt seinen Bürgern ein solches Bestattungsangebot unbedingt unterbreiten können".

Konkret wird die Stadtverwaltung über die Petition beauftragt, die "Einrichtung und Unterhaltung eines Friedwaldes innerhalb der Leipziger Stadtgrenzen" anzustreben.

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Erste räumliche Ideen für einen Leipziger Friedwald könnten demnach das Stötteritzer- oder Paunsdorfer Wäldchen sowie das Gebiet an der Herzberger Straße zwischen Engelsdorf-Sommerfeld und Taucha sein.

Würdevolle Beisetzung in der Natur

AfD-Stadtrat Marius Beyer (23) setzt sich dafür ein.
AfD-Stadtrat Marius Beyer (23) setzt sich dafür ein.  © Anke Brod

In diesem Rahmen soll bis Ende des zweiten Quartals 2023 geprüft werden, ob Flächen innerhalb eines bestehenden kommunalen Waldes angelegt, angekauft oder forstwirtschaftlich noch entwickelt werden sollten.

Bei alledem müssten ökologische Aspekte wie Bodenbeschaffenheit, Witterungsbedingungen, Wasservorkommen und Baumarten untersucht werden, so der Plan. Nach jenem Faktencheck soll die Stadtverwaltung der Ratsversammlung eine Beschlussvorlage für einen möglichen Leipziger Friedwald liefern.

Die Erd- oder Feuerbestattung auf Friedhöfen gilt hierzulande als klassische Bestattungsform. Das birgt immense Kosten. Eine würdevolle Beisetzung in der "Natur", sprich im Bestattungswald, könnte die Alternative sein.

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Wünscht Ihr Euch für die Messestadt auch einen Friedwald, könnt Ihr die Petition unter www.leipzig.de mitzeichnen.

Titelfoto: Anke Brod

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