Biotop in altem Steinbruch: Kampf um den Holzberg offenbar auf der Zielgeraden

Leipzig - Fünf Jahre schon kämpfen Umweltschützer und Kletterer um den Erhalt des Steinbruchs Holzberg in der Nähe von Leipzig. Nun soll die Rettung des Biotops und einstigen Kletterparadieses kurz bevor stehen.

Die Rettung des Holzberges befindet sich offenbar auf der Zielgeraden. Wie der BUND mitteilte, wurde inzwischen ein Ersatzstandort für die Pläne der Firma KAFRIL gefunden.
Die Rettung des Holzberges befindet sich offenbar auf der Zielgeraden. Wie der BUND mitteilte, wurde inzwischen ein Ersatzstandort für die Pläne der Firma KAFRIL gefunden.  © Bürgerinitiative Böhlitz

Wie der BUND Sachsen am Dienstag mitteilte, konnte inzwischen ein Ersatzstandort für die Erdmassen der Firma KAFRIL in einem Tagebau der Mitteldeutschen Braunkohlegesellschaft (MIBRAG) unweit von Leipzig gefunden werden. Damit nicht genug: Henry Graichen, Landrat des Landkreises Leipzig, habe zudem mitgeteilt, dass die Genehmigungen für den Ersatzstandort bei den zuständigen Behörden in Kürze beantragt würden.

"Der Holzberg [...] kann also gerettet werden, ohne dass der Firma KAFRIL ein nennenswerter Schaden entsteht", hieß es in einer Mitteilung.

Seit 2018 kämpfen verschiedene Initiativen wie der BUND und der Deutsche Alpenverein (DAV) inzwischen um den Erhalt des Holzberg. Mehrere Artenschutz-Gutachten sollen inzwischen über das Gebiet erstellt worden sein.

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In dem Ökosystem zählte man bisher über 300 wildlebende Tier- und Pflanzenarten, 100 Vogel-, zehn Fledermaus-, sechs Amphibien-, fünf Reptilien- und 27 Tagfalter-Arten, sowie unzählige Insektenspezies, die sich vor allem rund um besonders schützenswerte Flachwasserbereiche angesiedelt haben.

Dessen Eigentümer, die Firma KAFRIL, beabsichtigte hingegen, den ehemaligen Steinbruch als Deponie zu nutzen und zu verfüllen. Der Ersatzstandort könnte dies nun verhindern.

Umweltschützer bitten um Unterstützung

Der ehemalige Steinbruch Holzberg ist ein Refugium für Natur, Tier und Mensch geworden. Vor Ort haben sich Wasserflächen gebildet, die Lebensraum für viele geschützte Arten bilden.
Der ehemalige Steinbruch Holzberg ist ein Refugium für Natur, Tier und Mensch geworden. Vor Ort haben sich Wasserflächen gebildet, die Lebensraum für viele geschützte Arten bilden.  © alpenverein-sachsen

"Um den einzigartigen Naturraum im Holzberg vor der Zerstörung zu retten, fordern BUND und DAV von der Sächsischen Staatregierung eine zeitnahe Umsetzung der Ersatzstandortlösung", so der BUND.

Gleichzeitig bitten sowohl BUND als auch DAV um weitere Unterstützung ihrer Online-Petition. Diese kann noch bis 20. April unterzeichnet werden.

Sollte darüber hinaus ein gerichtliches Vorgehen gegen eine mögliche Genehmigung der Verfüllung notwendig werden, brauche es dafür ausreichende finanzielle Mittel.

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"Mit einer Spende auf das Konto der BUND-Ortsgruppe Böhlitz – auch kleine Beträge helfen ungemein – könnt Ihr die Rettung der Biotope und Klettermöglichkeiten im Holzberg tatkräftig unterstützen", so der BUND.

Titelfoto: Bürgerinitiative Böhlitz

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