Leipzig scheitert mit Schulbau: Wie geht es auf dem Jahrtausendfeld weiter?

Leipzig - Seit Jahren schon versucht die Stadt Leipzig, das brachliegende Jahrtausendfeld im Westen der Messestadt neu zu gestalten. Pläne, auf dem Gelände einen Schulcampus zu bauen, sind jedoch gescheitert. Initiativen, die bereits gegen den Bau protestiert hatten, fordern nun ein Umdenken seitens der Stadt.

Das Jahrtausendfeld im Westen von Leipzig bleibt vorerst Brachland.  © Eric Mittmann

"Aus unserer Sicht ergibt der Planungsprozess, wie er zuletzt geführt wurde, keinen Sinn mehr", erklärte Patrik Fahrenkamp, Vorstandschef der Leipziger Stadtbau AG, gegenüber der "Leipziger Volkszeitung".

Die Stadtbau AG hatte im Februar 2023 mit der Planung eines Schulcampus für die Leipzig International School (LIS) auf dem Jahrtausendfeld begonnen. Gegenüber TAG24 bestätigte das Unternehmen nun, dass diese Pläne nicht mehr weiter verfolgt werden.

Seit Beginn des Projektes im Frühjahr 2023 war dieses kaum vorangeschritten. Zwar hatte die Stadt im November 2024 noch den Schulbau sowie die Entstehung eines Parks auf dem Areal angekündigt. Auch damals hieß es, dass die Pläne noch in den Kinderschuhen stecken. "Auf Grundlage des Bürger-Dialogverfahrens muss zunächst ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Die Realisierung bedarf dann ständiger Abstimmungen zwischen dem Baudezernat und allen beteiligten Partnern."

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Fahrenkamp sagte gegenüber der LVZ, dass es aus Sicht der Stadtbau AG zu viele Unwägbarkeiten gäbe, um am Schulcampus festzuhalten. Termine seien nicht eingehalten worden. Auch habe sich das Baudezernat nicht festlegen wollen, welcher Teil des Jahrtausendfeldes als Stadtpark dienen solle.

Vonseiten der AG sind die Pläne damit vom Tisch. Die LIS erklärte, dass sie weiterhin am Bau einer neuen Schule interessiert sei, wenn möglich auch auf dem Jahrtausendfeld.

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Ökolöwe fordert Sicherung des Jahrtausendfelds als Stadtteilpark

Der Leipziger Ökolöwe fordert, die Fläche dauerhaft als grüne Oase zu sichern und einen Stadtteilpark auf ihr zu errichten.  © Eric Mittmann

Der Leipziger Ökolöwe, der neben anderen gegen den Schulneubau protestiert hatte, feierte das Aus des Projektes am Donnerstag als wichtigen Etappensieg und forderte, die Fläche dauerhaft als Stadtteilpark zu sichern.

"Wer das Jahrtausendfeld zubaut, schadet sowohl dem Klima als auch den Menschen im Viertel. Leipzig braucht hier keinen Beton, sondern dringend mehr Grün. Das Jahrtausendfeld muss Stadtteilpark werden – ohne Wenn und Aber!", so Ökolöwen-Sprecher Tino Supplies.

Die Stadt Leipzig müsse nun ein reguläres Bebauungsplanverfahren auf den Weg bringen, das Umweltbelange berücksichtige und die Öffentlichkeit einbinde. Nur so könne die Fläche dauerhaft als grüne Oase für Mensch und Natur gesichert werden.

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