Leipzigs "Betten-Bilanz": Hat sich die Tourismus-Branche nach dem Lockdown erholt?

Leipzig - Nach den beiden vergangenen Corona-Jahren kommt der Leipziger Tourismus zurück. Trotzdem stehen die Hotels, Pensionen und Gaststätten vor einem großen Problem: dem Fachkräftemangel.

Die Anzahl der touristischen Übernachtungen in Leipzig hat sich verdreifacht. (Symbolbild)
Die Anzahl der touristischen Übernachtungen in Leipzig hat sich verdreifacht. (Symbolbild)  © PR/Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten

Am Donnerstag veröffentlichte die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) eine Bilanz über das erste Halbjahr von 2022.

Zwischen Januar und Juni konnten rund 1,4 Millionen Übernachtungen von Gästen aus dem In- und Ausland verzeichnet werden - dreimal so viele wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Der krasse Anstieg lässt sich sicherlich auch mit dem der Pandemie geschuldeten Beherbergungsverbot begründen - "Normalität" ist laut der NGG in der Branche aber noch lange nicht eingetreten.

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Der Grund: Den Unternehmen gelingt es nach Beobachtung der Gewerkschaft kaum, genug Personal für die wachsende Arbeit zu finden.

"Wer im Gastgewerbe arbeitet, ist nicht nur spätabends oder am Wochenende im Einsatz. Die Beschäftigten erfahren oft auch erst am Vortag vom Chef, dass sie einspringen sollen. Zum Beispiel, weil sich die Wettervorhersage geändert hat und einen Run auf den Biergarten erwarten lässt. So kann aber niemand seinen Alltag planen – schon gar nicht, wer Kinder hat", bemängelt Jörg Most, Geschäftsführer der NGG-Region Leipzig-Halle-Dessau.

An diesem Punkt müsse auf jeden Fall gearbeitet werden - etwa durch die Einhaltung tariflicher Standards oder durch den Einsatz eines Betriebsrats. Der Verdienst von Arbeitnehmern in der Gastronomie- und Tourismusbranche sei hingegen schon deutlich attraktiver geworden, so die NGG.

Titelfoto: PR/Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten

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