Wegen Corona: Wanderzirkus mit Tieren strandet in Sachsen-Anhalt
Möckern - Der Wanderzirkus "Bravo" wollte im Frühjahr eigentlich in eine erfolgreiche neue Saison starten, die Corona-Krise machte den Artisten aber einen Strich durch die Rechnung: Seit nun mehr sechs Wochen sind sie mit ihren Tieren in Möckern in Sachsen-Anhalt gestrandet.

Keine Kinder, keine Aufführungen - seitdem das Versammlungsverbot in Sachsen-Anhalt verabschiedet wurde, bleibt die Manege des Wanderzirkus "Bravo" leer. Die Artisten, sowie ihre 15 Kamele, Schafe und Pferde sitzen vor der Kleinstadt Möckern fest.
"Die Monate März, April und Mai sind eigentlich unsere Haupteinnahmequellen", berichtet Zirkus-Clown Peppino, "seit sechs Wochen bereits sitzen wir hier aber fest!"
Die Tiere werden durch Spiel und Ausritte irgendwie auf Trab gehalten, doch wegen den Geldsorgen bleibt nicht viel zu lachen für die Artisten, die ursprünglich aus Niedersachsen stammen.
"Unsere größte Sorge ist, dass unser Futter für die Tiere ausgeht und wir kein Neues mehr kaufen können", so Mitarbeiterin Lesly Sperlich.
Futterspenden von Anwohner für gestrandeten Zirkus

Anwohner aus Möckern greifen den Zirkusleuten unter die Arme, unterstützen mit Futterspenden. Aber auch das ist nicht so einfach. "Wir wollen in der Manege stehen und Kinder zum Lachen bringen. Es fällt uns gar nicht leicht, zu betteln", so Clown Peppino traurig.
Unterstützung vom Staat gibt es für die freischaffenden Künstler leider nicht. Uns so bleibt nur zu hoffen, dass der Zirkus "Bravo" spätestens im Sommer wieder für ein paar Aufführungen öffnen kann.
Titelfoto: Matthias Strauß