Bürger wehren sich gegen Umbenennung der Leipziger Arndtstraße
Leipzig - Im Januar hatte der Leipziger Stadtrat entschieden, dass die Arndtstraße in der Südvorstadt in "Hannah-Arendt-Straße" umbenannt werden soll. Dagegen hat sich jedoch Widerspruch geregt.

Wie das Amt für Statistik und Wahlen informierte, waren innerhalb einer einmonatigen Frist 180 Widersprüche gegen die Umbenennung der Straße eingegangen. Deshalb verschiebt sich die Maßnahme bis auf Weiteres.
"Über die Widersprüche muss zunächst beschieden werden", so das Amt.
Die Widerspruchsführer werden nun von der Verwaltung über den weiteren Rechtsweg informiert. Erst wenn dieser ausgeschöpft ist, wird der neue Name rechtskräftig.
Aufatmen für die 64 Wohnparteien der Arndtstraße: Ihre Dokumente und Unterlagen müssen sie erst ändern, wenn der Namenswechsel rechtssicher vollzogen ist.
Leipzig könnte erstmals Namenspatronin für Straßenzug bekommen
Auf Antrag von Ratsmitglied Thomas Kumbernuß (Die PARTEI) war die Maßnahme im Januar mehrstimmig beschlossen worden. Der Namensgeber der Straße und Schriftsteller Ernst Moritz Arndt steht für seine antisemitischen und rassistischen Äußerungen in der Kritik.
Mit Hannah Arendt, einer jüdischen Theoretikerin und Publizisten, würde die Leipziger Südvorstadt das erste Mal eine Frau als Namenspatronin für einen Straßenzug bekommen.
Titelfoto: privat