Emotionale Botschaft von Leipzigs OB Jung an Partnerstadt Kiew: "Bitte melde dich, lieber Vitali"

Leipzig - Weniger Corona bewegt momentan die Welt, sondern vielmehr Wladimir Putins (69) völkerrechtswidriger Angriff auf die Ostukraine. Auch Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (63, SPD) bewegen die Geschehnisse, weshalb er sich in einer Videobotschaft an die Bürger von Kiew sowie deren Bürgermeister Vitali Klitschko (50) wendet.

Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (63, SPD) hat sich in einer Videobotschaft an die Partnerstadt Kiew und deren Oberhaupt Vitali Klitschko (50) gewandt.
Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (63, SPD) hat sich in einer Videobotschaft an die Partnerstadt Kiew und deren Oberhaupt Vitali Klitschko (50) gewandt.  © Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

"Lieber Kollege Klitschko, lieber Vitali, liebe Freundinnen und Freunde in Kiew, in diesen für euch schweren Stunden möchte ich euch zurufen: Wir stehen an eurer Seite", beginnt das bereits am Mittwochabend veröffentlichte Statement von Leipzigs Stadtoberhaupt.

Er sei stolz auf "die anhaltende bereichernde Zusammenarbeit" beider Städte, die sich in den vergangenen 60 Jahren entwickelt hat. Diesen Erfolg habe man vor allem den Bürgerinnen und Bürgern von Leipzig und Kiew zu verdanken. "Sie sind das Herzstück dieser Partnerschaft."

"Die Not und Ängste unserer Freundinnen und Freunde in Kiew lassen uns nicht unberührt", so Jung weiter, weshalb er das Band zwischen den Partnerstädten weiter stärken und so auch den Zusammenhalt betonen möchte.

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Die Verbindung zwischen Leipzig und der ukrainischen Hauptstadt besteht bereits seit 1961, die Vereinbarung zur Städtepartnerschaft wurde 1992 noch einmal erneuert. Somit ist Kiew die älteste Partnerstadt der sächsischen Messestadt.

"Uns verbinden nicht nur die vielfältigen gemeinsamen Projekte der wirtschaftlichen, kulturellen, bildungs- und entwicklungspolitischen Zusammenarbeit. Auch die Ereignisse 2014 auf dem Maidan, die ukrainische Revolutionsgeschichte und die Friedliche Revolution '89, welche in Leipzig ihren Anfang fand, der gemeinsame demokratische Gedanke, verbinden unsere Städte", gibt der 63-Jährige einen Rückblick.

Auch in der ukrainischen Hauptstadt hat es offenbar schon Explosionen gegeben.
Auch in der ukrainischen Hauptstadt hat es offenbar schon Explosionen gegeben.  © Efrem Lukatsky/AP/dpa

Jung möchte Klitschko und Partnerstadt Kiew unterstützen

Klitschko (50) hat im vergangenen Oktober gemeinsam mit Jung eine Gedenkveranstaltung im Rahmen des Lichtfestes in Leipzig besucht.
Klitschko (50) hat im vergangenen Oktober gemeinsam mit Jung eine Gedenkveranstaltung im Rahmen des Lichtfestes in Leipzig besucht.  © Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Jetzt sei es nicht nur an der Zeit, sich zu solidarisieren, sondern auch zum Ausdruck zu bringen, dass man die "vielfältige und lebendige Partnerschaft mit Kiew" weiter intensivieren und nach Möglichkeit unterstützen wolle.

Deshalb wendet er sich abschließend direkt an Vitali Klitschko: "Was können wir darüber hinaus ganz praktisch tun? Bitte melde dich, lieber Vitali. Ich wünsche dir und den Kiewer Bürgerinnen und Bürgern viel Kraft, Mut und Zuversicht in diesen bedrückenden Zeiten."

Im vergangenen Oktober war Klitschko in Leipzig und hatte gemeinsam mit Jung an Gedenkveranstaltungen anlässlich des Lichtfestes der Friedlichen Revolution teilgenommen.

Erst am frühen Donnerstagmorgen hatte Putin die Militäroperation in den Regionen Luhansk und Donezk offiziell angeordnet. Im TAG24-Liveticker erfahrt Ihr alles über die aktuellen Entwicklungen!

Titelfoto: Bildmontage / Efrem Lukatsky/AP/dpa / Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

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